Lebende Urlaubsmitbringsel: Vorsicht geht vor Tierliebe

    (Foto: Region Hannover)

    Amtstierärzte der Region Hannover appellieren zum Ferienstart an tierliebe Urlauber

    Garbsen – Hunde, Katzen, Papageien: Immer wieder bringen Urlauberinnen und Urlauber Tiere aus den Ferien im Flieger mit nach Deutschland. Die Folgen können teuer werden – und gefährlich. „Tollwut ist das größte Problem“, sagt Dr. Anna Mellin, Amtstierärztin der Region Hannover.

    Sie rät daher allen, die planen, ein Tier mitzubringen oder mit ihm zu reisen, sich vorher von einem Amtstierarzt eingehend beraten zu lassen. Und das am besten schon mindestens ein halbes Jahr vorher.

    Der Appell kommen nicht zufällig: „Allein in den  ersten sechs Monaten dieses Jahres hatten wir mehr Tiere, die wir am Flughafen in Quarantäne unterbringen mussten, als im gesamten vergangenen Jahr“, berichtet Dr. Mellin.

    Die wenigsten Tiere aus dem Ausland sind ausreichend zum Beispiel gegen Tollwut geimpft. Und die Impfung selbst schützt erst nach drei Wochen vor Tollwut.

    „Bis dahin allerdings kann sich der Hund oder die Katze anstecken oder eine Tollwutinfektion an andere Tiere und Menschen weitergeben. Daher müssen wir die Tiere, deren Impfstatus unbekannt oder nicht ausreichend ist, in Quarantäne stecken. Zum Schutz für Tiere, aber auch für Menschen“, so die Tierärztin.

    Und so landen die mitgebrachten vierbeinigen Freunde bei der Ankunft am Flughafen in Langenhagen in der Quarantänestation. Bis zu 2.500 Euro kann ein viermonatiger Aufenthalt dort kosten. Und der Platz ist dort begrenzt.

    Wenn ein Tier aus einem nicht-gelisteten Drittland – also nicht aus der EU – einreisen möchte, reicht auch der blaue Heimtierausweis mit der Bestätigung der Tollwutimpfung nicht aus.

    „Dann muss die Wirksamkeit dieser Impfung durch eine zusätzliche Blutuntersuchung nachgewiesen werden“, erläutert Dr. Anna Mellin.

    Je nach Einreiseland – beispielsweise Türkei oder Marokko – kann sich zudem eine Sicherheitsspanne von drei Monaten ergeben, die gewährleisten soll, dass keine unerkannt infizierten Hunde und Katzen als wirksam geimpft eingestuft werden.

    Besondere Vorsicht ist bei jungen Tieren geboten: „Welpen können durch die Vorlaufzeiten für Impfungen häufig erst ab einem Alter von mindestens sieben Monaten legal eingeführt werden“, sagt die Tierärztin. Die Ein- und Ausreise von Vögeln ist über den Flughafen in Langenhagen generell nicht gestattet.

    Wichtig: Jedes Tier, das auf Reisen geht, muss einen Chip tragen. Seit Beginn dieser Reisesaison überprüft der Zoll am Langenhagener Flughafen mit einem Mikrochiplesegerät die ordnungsgemäße Kennzeichnung von Hunden und Katzen – zusätzlich zum Blick in den Ausweis des Tieres.

    Deshalb sollte unbedingt vor Antritt der Reise der Mikrochip des Tieres durch einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin  oder einen Amtstierarzt bzw. Amtstierärztin einmal ausgelesen werden, rät Dr. Mellin.

     Reisende, die über den Flughafen Hannover-Langenhagen mit ihrem Tier reisen möchten, können sich zu Fragen der Einreise nach Deutschland telefonisch beim Fachdienst Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover unter der Telefonnummer (0511) 616-22095 beraten lassen oder Anfragen per E-Mail senden an: [email protected]

    Infos zum Thema gibt es auch auf www.hannover.de; Stichwort: Reisen Tiere.

    GCN/kk