Garbsen – Dass Garbsen Fairen Handel auf kommunaler Ebene fördert, wurde spätestens 2014 deutlich, als die Stadt das erste Mal die Auszeichnung „Fairtrade-Town“ erhielt. Mittlerweile kann Garbsen auf einige Jahre zurückblicken, in denen das Thema Fairer Handel fest im Veranstaltungskalender verankert ist. So auch in der „Fairen Woche“, der größten Aktionswoche des Fairen Handels.
Unter dem Motto „Gemeinsam für ein gutes Klima“ gab es 15 Tage lang von Vorträgen über Ausstellungen bis hin zu einem Konzert eine Reihe an Veranstaltungen, die unterschiedliche Akteure in Garbsen organisierten. Unter anderem beteiligten sich neben der Verwaltung Kirchengemeinden sowie Einrichtungen wie Café Kalle und Homeyers Hof an dem Projekt „Faire Woche“.
In gemütlicher Atmosphäre kamen Besucher im Café Kalle zusammen. Dort erwartete Interessierte ein Vortrag von Zorah Birnbacher vom Jugendumweltnetzwerk JANUN. In kleiner Runde setzten sich die Gäste intensiv mit dem Thema Fairtrade auseinander und führten spannende Gespräche.
Das umfangreiche Programm der „Fairen Woche“ umfasste neben einer Vernissage und Gottesdiensten auch einen Ausflug zum Fairtrade-Unternehmen El Puente in Nordstemmen, welches mit Kleinbauern, Familienbetrieben und Organisationen aus über 40 Ländern zusammenarbeitet. Anfang der Siebzigerjahre aus einer kleinen Gruppe junger Menschen, die sich für faire Handelsbedingungen einsetzten, entstanden, ist El Puente älter als das Fairtrade-Siegel.
Insgesamt nahmen neun Teilnehmer das Angebot wahr. Vor Ort wurden offene Fragen zum Unternehmen geklärt und Snacks sowie Kaffee und Tee verkostet. Anschließend sahen sich die Gäste auch in den Lagerhallen um.
Für die „Faire Modenschau“ im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Alt-Garbsen konnten sich 15 Teilnehmer begeistern. Neben vielen Fragen, die beantwortet wurden, gab es Mode zum Anfassen, Anprobieren und Erwerben. Wie wichtig das Thema Fairtrade bei der Produktion von Kleidung ist und, dass es sich hierbei nach wie vor um eines der größten Spannungsfelder handelt, zeigte auch die Modenschau.
Denn die Arbeiter sind in Entwicklungsländern oft unfairen Bedingungen und chemischen Belastungen ausgesetzt, die dafür sorgen, dass die Herstellung zu Lasten der Produzenten geht.
14 Teilnehmer kamen in der Schule am Kleegrund zusammen und kochten bei der Veranstaltung „So schmeckt uns die Welt kocht fair“ ein Drei-Gänge-Menü, das mit Zutaten aus Fairem Handel zubereitet wurde. Die Hobbyköche waren sich einig: Faires Essen schmeckt!
Am Verkaufsstand im Rathaus hatte jeder Besucher zudem die Möglichkeit, ein kleines Zeichen zu setzen und konnte sich neben dem Erwerb von Produkten, die zu fairen Bedingungen hergestellt wurden, auch über Fairtrade informieren. „Wir stehen den ungerechten Handelsbedingungen zwischen globalem Norden und Süden nicht ohnmächtig gegenüber. Als Verbraucher haben wir tagtäglich die Möglichkeit, uns für Produkte zu entscheiden, die unter fairen Bedingungen produziert wurden.
Damit kann jeder von uns dazu beitragen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von mehr als 2,5 Millionen Produzenten und ihren Familien weltweit zu verbessern“, so Carolin Röser vom Stadtmarketing.
Die „Faire Woche“ endete mit der Veranstaltung „Cafè Bolivia“, einem Bericht über den Anbau des Stadtkaffees, der Fairen Bohne Garbsen. Neben vielen Informationen bot die „Faire Woche“ allen Beteiligten auch eine Plattform für den Austausch und rückte Fairtrade in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Wer sich für die „Faire Woche“ und die Kampagne „Fairtrade-Town“ engagieren möchte, kann Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt werden. Nähere Informationen erteilt Carolin Röser, Telefon (0 51 31) 70 73 06, E-Mail: [email protected].
GCN/stadtgarbsen/lw