Garbsen – Der Versorgungsengpass von Kinderbetreuungsplätzen und die Unterstützung der Kommunen bei der Neuschaffung von Plätzen bleiben zentrale Themen für die Region Hannover – allein in den 16 Städten und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der Region fehlen 571 Krippen- und 744 Kindergartenplätze.
Die Region Hannover unterstützt die Kommunen bei der Schaffung von neuen Betreuungsplätzen mit verschiedenen Instrumenten – so hat die Region aktuell die Förderungen für die Kitaplätze um knapp das Doppelte auf bis zu rund 10.000 Euro pro neu geschaffenem Platz für die Kommunen erhöht.
„Besonders die vergangenen Corona-Monate waren für alle Beteiligten rund um die Kinderbetreuung eine enorme Herausforderung. Die Kommunen arbeiten nach wie vor mit Hochdruck daran, Versorgungslücken in der Kinderbetreuung zu schließen und den Ausbau der Betreuungsplätze voranzubringen. Mit unseren verschiedenen Förderinstrumenten unterstützen wir die Städte und Gemeinden bestmöglich bei der schnellen Schaffung von neuen Betreuungsplätzen“, so Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover.
So will die Region mit bis zu insgesamt 13 Millionen Euro Baukostenförderung bis zum Jahr 2023 den regionsangehörigen 21 Kommunen beim Ausbau der Plätze unter die Arme greifen. Bis zu 500.000 Euro stehen für die Kindertagespflege in den Kommunen zur Verfügung.
Daneben unterstützt die Region mit bis zu 2,5 Millionen Euro pro Jahr alle 21 Kommunen dabei, kurzfristige Plätze durch Anmietung von Räumen oder Modulbauten zu schaffen. „Die Prognosen für die nächsten Jahre zeigen, dass der Ausbau vorangeht und sich die Versorgungsquoten deutlich verbessern werden“, sagt Dr. Hanke. Das geht aus dem Themenfeldbericht zur Kindertagesbetreuung 2019/2010 hervor, den die Regionsverwaltung am Dienstag (6.10.) im Jugendhilfeausschuss vorgestellt hat.
Zum Stichtag am 1. März 2020 lag die Krippen-Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren bei durchschnittlich 38,6 Prozent in dem Zuständigkeitsgebiet der Region und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (36,5 Prozent) um zwei Prozentpunkte gestiegen. In konkreten Zahlen: Für die 12.503 Kinder (im Vorjahr: 12.728) der drei Jahrgänge null bis zwei Jahre (U3) gab es zum Stichtag 4.826 Betreuungsplätze. In den nächsten drei Jahren könnte sich laut Prognose die Versorgungsquote auf 45 Prozent erhöhen: Für die prognostizierten 12.776 Kinder dieser Altersstufe sollen dann 5.751 Plätze zur Verfügung stehen.
Die durchschnittliche Versorgungsquote im Kindergartenbereich (Ü3) ist zum Stichtag von 94 auf 95,7 Prozent gestiegen – trotz steigender Zahlen der Drei- bis Sechsjährigen auf 14.658 Kinder (im Vorjahr: 14.391) und der Anzahl der Rückstellungen der „Flexi-Kinder“ (417). Für die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in den 16 Kommunen, in denen die Region Jugendhilfeträger ist, gab es zum Stichtag 14.035 Betreuungsplätze.
Laut Prognose für die nächsten drei Jahre steigt die Anzahl der Kinder dieser Altersklasse weiter stark an: auf 15.778 Mädchen und Jungen zum Ende des Kiga-Jahres 2021/2022. Die Anzahl der Betreuungsplätze soll laut derzeitigen Planungen dann bei 15.631 liegen, was einer Versorgungsquote von 99,1 Prozent entsprechen würde.
Als Jugendhilfeträgerin für 16 der 21 regionsangehörigen Kommunen erstellt die Region einmal jährlich detaillierte Daten zur Kindertagesbetreuung. Außerdem enthält der Bericht Informationen über finanzielle Förderleistungen und Maßnahmen der Regionsverwaltung zur frühkindlichen Förderung und Qualitätsentwicklung mit dem Schwerpunkt Sprache. Der Kita-Bericht 2019/2020 wird auf http://hannover.de/kitaberichte-rh veröffentlicht.
GCN/ds