Wasserverband Garbsen-Neustadt sieht Ergebnisse der Bürgermeister kritisch

Foto: Wasserverband Garbsen-Neustadt

Garbsen – Der Verbandsvorstand sowie die Verbandsgeschäftsführung sind verwundert über die Aussagen der Bürgermeister der Städte Garbsen und Neustadt a. Rbge. zur wirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Situation des Verbandes. Wir berichteten

Dem Verband sind weder die „Prüfer“ des Fragenkatalogs bekannt noch wurden die Prüfungsergebnisse besprochen oder die Grundlagen der Bewertung mitgeteilt. Die Veröffentlichung in den Medien ist die erste Resonanz auf den im August vom Verband beantworteten, umfangreichen Fragenkatalog der beiden größten Mitgliedsgemeinden. Im Fragenkatalog waren kaufmännische, organisatorische und technischen Entwicklungen in den letzten Jahren als auch für die Zukunft abgefragt worden.

Der Verband hatte mit voller Zustimmung seiner Gremien mit einem umfassenden Rohrnetzerneuerungskonzept im Jahr 2012 begonnen, um das weitgehend aus den 60 er und 70 er Jahren stammende Rohrnetz zu sanieren. Seit dem Jahr 2019 wird das Erneuerungskonzept durch eine Zielnetzplanung unterstützt, die Risiken und Chancen der geplanten Unterhaltungs- und Investitionsmaßnahmen berücksichtigt. Ab 2013 wurde das negative Eigenkapital des Verbandes saniert und der bestehende Verlustvortrag abgebaut. Im Bereich der Wassergewinnung wurden umfangreiche Investitionen in neue Anlagen getätigt. In Zusammenarbeit mit anderen Wasserversorgern hat der Verband digitale Projekte frühzeitig und erfolgreich vorangetrieben.

Die Reaktionen und Beurteilungen durch Prüfer des Verbandes (Verbandsprüfer und Wirtschaftsprüfer), der Aufsichtsbehörde und der Gremien sind ausnahmslos positiv. Um die technischen und wirtschaftlichen Maßnahmen durchzuführen, war der Wasserpreis im Laufe von 8 Jahren von 0,90 €/m³ auf 1,75 €/m³ angehoben worden.

Die Preiserhöhung, die Notwendigkeit der Rohrnetzsanierung sowie der Nitratgehalt des Trinkwassers im nördlichen Verbandsgebiet von 39 mg/l haben die nicht in den Gremien vertretenen Bürgermeister aus Garbsen und Neustadt 2019 veranlasst, den Verband zur Beantwortung eines Fragenkatalogs aufzufordern. In einer Sitzung im Oktober 2019 wurden den beiden Bürgermeistern zusammen mit dem Verbandsvorstand die Zusammenhänge und Entwicklungen dargestellt. Für weitere Fragen sahen die beiden Vertreter der Städte und Garbsen danach im letzten Jahr keinen Bedarf. Im Mai 2020 wurde dann plötzlich erneut das Ausfüllen der Fragenkataloge eingefordert.

In den Maisitzungen der Verbandsgremien 2020 wurde klargestellt, dass die aus den Mitgliedsgemeinden entsandten Gremienmitglieder die Schnittstelle zu den Mitgliedsgemeinden bilden und diese informieren. Der Verband erstellt jährlich einen Geschäftsbericht, der von den Gremien genehmigt wird und auch den Bürgermeistern zugeleitet wird. Über den Wasserpreis, die Wirtschaftspläne und die technischen Entwicklungen werden die Gremien in einer eigens dafür vorgesehenen Sitzung informiert. Damit wird die Informationsgrundlage als sehr umfassend und ausreichend angesehen.

Entsprechend lehnten die Verbandsgremien die Beantwortung des Fragebogens im Mai 2020 ab. Im Juni beschloss der Verbandsvorstand dann im Sinne einer positiven Gestaltung der Atmosphäre die Beantwortung des Fragenkatalogs durch die Geschäftsführung des Verbandes. Der Verband hat auf den ausgefüllten Fragenkatalog Ende August keinerlei Rückmeldung erhalten. Die Pressemitteilung an die Medien ist die erste Nachricht.

Der Verband bedauert daher, dass die Kommunikation des wichtigen Themas „Wasserversorgung“ bzw. „Wasserverband“ von den Bürgermeistern der Städte Garbsen und Neustadt über die Medien geführt wird. Eine sachliche Auseinandersetzung und Erörterung wichtiger Themen sollte direkt mit dem Verband erfolgen. Vor dem Hintergrund der immer wieder genannten Kooperation mit den Stadtwerken und der neu gegründeten Leine Netz GmbH besteht hier jedoch ein möglicher Zusammenhang.

Für eine Kooperation mit den örtlichen Energieversorgungsunternehmen sperrt sich der Verband nicht. Er hält eine Zusammenarbeit, sofern sie Vorteile bietet, für sinnvoll. Eine Kooperation setzt jedoch eine vertrauensvolle Betrachtung der gemeinsamen Aufgaben und eine entsprechende Kommunikation voraus, welche jedoch aktuell vermisst wird.

GCN/wasserverband/bs