Garbsen – In der Nacht vom 17. auf den 18. Juli verstarb die langjährige SPD-Ratsfrau und Ehrenbürgerin unserer Stadt Erika Böker. Niemand anders war länger im Rat der Stadt Garbsen, als Frau Böker. Seit der Stadtgründung im Jahre 1974 saß Frau Böker bereits 2 Jahre im Rat und gehörte auch davor auch zum Interimsrat bei der Stadtgründung. Seit 2005 war sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.
Frau Böker hat sich immer stark für Frauenrechte eingesetzt und hat es wohl auch als bisher einzige Garbsenerin in das Frauenmagazin „Emma“ geschafft, denn es war vor Jahrzehnten nicht üblich, dass Frauen in die Politik gingen. Wagten Sie den Schritt dennoch, waren Sie im Rat noch keine Ratsfrauen, sondern Ratsherren (später kam die Bezeichnung Ratsherrin). Frau Böker ist es zu verdanken, dass sich der Begriff Ratsfrau auch in Garbsen durchgesetzt hat.
Sie initiierte bereits 1974 die Arbeitsgruppe für Ausländerfragen, die Einrichtung des Mädchen- und Frauenzentrums und später auch die Bewerbung um den Titel Fair-Trade-Stadt. Sie setzte sich für das Benennen von Straßen nach Widerstandskämpfern ein und zog vor einigen Jahren gegen das geplante Bordell im Praktiker-Baumarkt zu Felde.
Frau Böker war über Parteigrenzen beliebt, auch wenn (oder gerade weil) sie immer offen und ehrlich ihre Meinung sagte. Im März 2021 hat die SPD Garbsen Erika Böker die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Im Mai 2021 ist Frau Böker im Rahmen eines kleinen Festakts (wegen Corona) zur Ehrenbürgerin der Stadt Garbsen ernannt worden.
Auch wenn Frau Böker schon vor einigen Monaten ihr Mandat aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hat, werden ihre Ideen und ihr Wirken unsere Stadt noch Jahrzehnte prägen.
GCN/bs