Provenzano (SPD) und Tegtmeier (CDU) gehen in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt – die GCN Wahlanalyse

Ratssaal/GCN

Garbsen – Garbsen hat gewählt und somit entschieden, dass 3 von 5 Bürgermeisterkandidaten/innen ausgeschieden sind und die Kandidaten Tegtmeier(CDU) und Provenzano (SPD) am 26.09.2021 in die Stichwahl gehen. Hier eine Wahlanalyse von GCN.

Bürgermeisterwahl

Die Wahl ist vorbei, die Wahl geht weiter. Fünf Kandidaten standen zur Wahl, um Christian Grahl als Bürgermeister zu beerben. Wie Sie bereits in unserem Liveticker gestern mitbekommen haben (es haben bis zu 15.000 Leser/innen unseren Live-Ticker verfolgt), sind Björn Tegtmeier (CDU) und Claudio Provenzano (SPD) in die Stichwahl gekommen und die Entscheidung ist daher auf den 26.09.2021 verlegt (Tag der Stichwahl).

Tegtmeier(CDU) links und Provenzano (SPD) setzten sich deutlich gegen Ihre Mitstreiter/innen durch/GCN
  • Die beiden Kontrahenten von CDU und SPD setzten sich mit großem Abstand von den verbleibenden drei Kandidaten/innen ab. Unterm Strich war dieses Ergebnis mehr als verdient, wenn man sich den Wahlkampf der vergangenen Wochen etwas genauer angesehen hat. Beide Kandidaten waren überall in Garbsen präsent, auch in Unternehmen und Institutionen unterwegs und konnten somit mit vielen Wähler/innen direkt vor Ort sprechen. Wie sind die Ergebnisse des Grünen Kandidaten Mohrhoff, der FDP-Kandidatin Probst und des Unabhängigen Kandidaten Cagli zu bewerten?
  • Uwe Mohrhoff von den Grünen gelang es nicht zu überzeugen. Mit gerade mal 11% der Stimmen lag er 3,7% unter dem Ergebnis, welches die Grünen im
    Uwe Mohrhoff (GRÜNE)

    Stadtrat an Stimmen erhalten haben. Mohrhoff gelang es daher nicht die Grüne Wählerschaft auf seine Seite zu ziehen. Selbst bei der Regionspräsidentenwahl holte die in Garbsen unbekannte Frauke Patzke mehr Prozentpunkte. Auch der Vergleich zur letzten Bürgermeisterkandidatur der Grünen (2014, Pilarski, 16,8%) zeigt, dass die Grünen mit Mohrhoff hier aller Voraussicht nach, auf die falsche Person gesetzt haben. Auch im Wahlkampf, war Herr Mohrhoff kaum wahrnehmbar.

  • Monika Probst hatte einen schweren Start. Erst sollte sie für die CDU starten. Noch vor der Aufstellungsversammlung der CDU, hat sie jedoch die Partei gewechselt und sollte plötzlich für die FDP an den Start gehen.
    Monika Probst/GCN

    Seit dem Zeitpunkt glaubte fast kein Beobachter mehr an einen Erfolg. Dabei hätte Frau Probst ohne die Bindung an die FDP möglicherweise ein Risiko für Provenzano und Tegtmeier werden können, da sie als einzige Frau an den Start ging und es eigentlich über Parteigrenzen hinweg klar war, dass sie auch als einzige Kandidatin über die notwendigen Fachkenntnisse verfügte, um eine Verwaltung auch führen zu können. Auch Frau Probst war in Garbsen während des Wahlkampfes kaum zu sehen. Ihre Präsenz auf Fotos diverser Pressemeldungen der Stadt hat hier nicht gereicht.

  • Ahmet Cagli ging als Unabhängiger an den Start und war der Angstgegner von fast allen Konkurrenten/innen, da es absolut nicht einschätzbar war, wie viele Bürger/innen für ihn ihr Kreuzchen setzen.
    Ahmet Cagli/GCN

    Mit 6,18% ist Cagli zwar ganz abgeschlagen, aber er war im Wahlkampf deutlich präsenter als seine Konkurrenten Mohrhoff oder Probst.

Nun geht es in der Stichwahl am 26.09 um die Wahl zum Bürgermeister zwischen Tegtmeier und Provenzano. Die Stichwahl wird auch dahingehend interessant, da mit deutlich mehr Wählern/innen zu rechnen ist. Traditionell gehen zur Bundestagswahl (mit dieser Wahl ist die Stichwahl verbunden) deutlich mehr Menschen in die Wahllokale. Gestern lag die Wahlbeteiligung für die Kommunalwahl nur bei gut 48%.

Es kann sein, dass die Grünen, die FDP und möglicherweise auch Ahmet Cagli demnächst eine Wahlempfehlung an ihre Kandidaten herausgeben. Die Wirkung auf die Wählerentscheidung ist unklar.

Stadtrat

Im Stadtrat hat sich einiges gedreht. Die SPD hat gut 2% an Stimmen verloren, die CDU knapp 2% gewonnen. Die Grünen haben ihr Ergebnis um 5% steigern können. Viele neue Gesichter sind im Rat und viele sind nicht mehr dabei. Aber was bedeutet dies für ein mögliches Zusammenarbeiten in der kommenden Wahlperiode?

  • SPD / Grüne = Dies Konstellation kommt auf 21 von insgesamt 42 Sitzen und wäre nur mehrheitsfähig, wenn auch die SPD den Bürgermeister stellt.
  •  CDU / FDP / Grüne = Diese Konstellation käme auf 22 von 42 Sitzen. Da auch die Unabhängigen bislang eher Sympathie für diese Konstellation hegten, wäre dies eine Koalition, die stabile Entscheidungen möglich machen könnte. Ein solches Konstrukt existierte bereits 2011-2016.

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Was wäre für Sie eine Wunschkoalition für Garbsen? Welche Themen sollten in Garbsen schnell angegangen werden? Diskutieren Sie mit auf unseren Social Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram. Unter diesem Link können Sie die Kommunalwahl, die jetzt für 2 Kandidaten noch weitergeht, vergangene und noch kommende Artikel nachlesen.

GCN/bs