Gasthaus Schubert aus Schloß Ricklingen nimmt 18 ukrainische Flüchtlinge auf – Hilfsbereitschaft im Ort ist enorm

Endlich in Sicherheit. Im Schloß Ricklingen können die Flüchtlinge aus der Ukraine erst einmal zur Ruhe kommen/GCN

Garbsen – Sonntagabend kamen 6 ukrainische Frauen und 12 Kinder ( 4-17 Jahre) in Garbsen an. Hinter ihnen liegen drei Tage Flucht, mehrere Stunden Fahrt, Angst und Ungewissheit.

In Schloß Ricklingen haben die Flüchtlinge im dortigen Gasthaus Schubert eine Unterkunft gefunden. Der Betreiber hat selbst ukrainische Wurzeln und lässt seine Landsleute nicht im Stich. Geschäftsführer Yuriy Guryev und Ehefrau Irina vom Gasthaus Schubert in Schloß Ricklingen haben nicht lange überlegt, sondern sofort Hilfe angeboten. Es handelt sich bei den Flüchtlingen um Familienangehörige und Freunde des Ehepaares. Per WhatsApp war man in Kontakt und nachdem die Situation in der Ukraine immer schlimmer wurde, entschlossen sich die die Eheleute aus Schloß Ricklingen sofort zu helfen und boten Unterkunft an.

Auch Ratsmitglied Björn Tegtmeier (CDU), der ebenfalls in Schloß Ricklingen wohnt war zusammen mit dem Ortsratspolitiker Holger Böttger (CDU) bereits am Montag noch vor Ort und hat die Flüchtlinge in Garbsen begrüßt. Beide organisierten z.B. eine Fahrt zum Zahnarzt, der zwei der Kinder kostenlos behandelte, weil diese schon auf der Flucht starke Zahnschmerzen hatten. Holger Böttger zu GCN: “Unser Dorf ist unglaublich hilfsbereit und wir organisieren zur Zeit Einiges. Wir haben eine WhatsApp Gruppe gegründet und fragen Ärzte ob sie die Menschen kostenlos behandeln. Ebenfalls wollen wir uns um den Impfstatus eines jeden Einzelnen kümmern und ggf. auch hier Hilfe anbieten, so Böttger. Geplant ist auch Handykarten zu organisieren, damit der Kontakt zu den Ehemännern und weiteren Verwandten in der Ukraine nicht abbricht. Noch haben alle Frauen Kontakt zu ihren Männern, sie hoffen, dass das so bleibt. Holger Böttger kann gern angerufen werden, wenn Hilfen möglich sind. Die Menschen in Schloß Ricklingen kennen Böttger und wissen ihn auch zu erreichen.

Ein Kind bekam sofort eine kostenlose Behandlung beim Zahnarzt/GCN
Gebraucht wird hier auf jeden Fall Geld, denn 18 Menschen mit Essen und Trinken, sowie Hygieneartikel und Handykarten zu versorgen ist teuer, das kann das Ehepaar auf keinen Fall alleine schaffen. Die Familien sitzen im Gasthaus Schubert heute gegen 15:00 Uhr bei Kaffee und Kuchen, Irina, die Ehefrau des Inhabers will gerade losfahren und Pizza für alle für den Abend besorgen. Kleidung und alles Weitere ist ausreichend vorhanden, es fehlt einfach Geld zum Einkaufen für das tägliche Leben. Am besten wäre ein Spendenkonto, auf dem die Leute Geld überweisen können, aber Inhaber Yuriy kann sein Geschäftskonto nicht als Spendenkonto angeben, er hat Angst, dass man die Geldeingänge als Einkommen ansieht und er diese Gelder dann versteuern muss. Einige Leute haben dem Ehepaar auch schon Geld angeboten, welches er aber lieber abgelehnt hat. Helfen würde hier, wenn sich Supermärkte und Handy-Shops melden würden, die einen Großeinkauf oder ein paar Handykarten für die Menschen aus der Ukraine spenden würden. Gern können sich Supermärkte und Andere bei GCN unter der E.Mail [email protected] melden, wir leiten den Kontakt dann gern weiter.
Die Registrierung der Menschen aus der Ukraine ist bereits organisiert. In den nächsten Tagen können diese in Hannover registriert werden.  Allerdings haben alle Flüchtlinge aus der Ukraine erst einmal ein Visum welches drei Monate gültig ist. Somit können sich die Menschen erst einmal mit der Registrierung Zeit lassen und auf eine Lösung vor Ort warten. In Kürze werden bei einer anderen Familie aus Schloß Ricklingen weitere Flüchtlinge erwartet.
Wer in Garbsen Geflüchteten aus der Ukraine helfen möchte, kann sich an die zentrale E-Mailadresse der Stadt Garben  [email protected] wenden. Unter dieser Adresse nimmt die Stadt Angebote für Sprachmittlung und konkrete Unterbringungsmöglichkeiten entgegen. Die Garbsenerinnen und Garbsener werden gebeten, die Angebote so präzise wie möglich zu beschreiben. „Wir bündeln die Angebote zunächst und melden uns bei Ihnen, sobald der Bedarf feststeht“, sagt Yesim Celik, zuständige Fachbereichsleiterin bei der Stadt Garbsen.
Wichtig wäre zusätzlich, dass die Stadt Garbsen ggf, eine Hotline einrichtet, bei der sich Menschen melden können, die Flüchtlinge bereits aufgenommen haben und dringend weitere Informationen benötigen.
GCN/bs