Garbsen – Abwassergebühren in Garbsen steigen: Das müssen Bürgerinnen und Bürger wissen.
Zum 1. Januar 2025 treten in Garbsen neue Gebühren für die Abwasserbeseitigung in Kraft. Sowohl die Schmutzwasser- als auch die Niederschlagswassergebühren werden erhöht. Der Stadtrat beschloss diese Änderungen in seiner letzten Sitzung des Jahres 2024. Die neuen Bescheide werden in den kommenden Tagen an Haushalte und Unternehmen versandt.
Gebühren im Überblick
- Schmutzwassergebühr: Erhöhung um 29 Cent auf 3,36 Euro pro Kubikmeter.
- Niederschlagswassergebühr: Anstieg um 3 Cent auf 44 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche.
Diese Anpassungen betreffen alle Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sowie Mieter, bei denen die Gebühren über Nebenkostenabrechnungen weitergegeben werden.
Warum steigen die Gebühren?
Die Stadt Garbsen nennt mehrere Gründe für die Erhöhung der Abwassergebühren:
- Steigende Kosten durch Fremdklärung:
Die Stadtentwässerung Hannover, die das Abwasser aus Garbsen reinigt, hat ihre Preise aufgrund umfangreicher Modernisierungs- und Investitionsmaßnahmen erhöht. Bis 2035 plant Hannover, rund 2 Milliarden Euro in seine Kläranlagen zu investieren. Dies führt zu höheren Fremdklärungskosten für Garbsen. - Umsatzsteuerpflicht seit 2023:
Durch eine gesetzliche Änderung müssen seit dem 1. Januar 2023 alle Einleitungsentgelte mit Umsatzsteuer berechnet werden. Diese Belastung wird trotz Vorsteuerabzügen an die angeschlossenen Städte weitergegeben. - Allgemeine Preissteigerungen:
Material- und Energiekosten sind gestiegen. So müssen die Stadtentwässerung und ihre Partner höhere Preise für Reparaturen, Ersatzteile und Energie bezahlen. - Kostenunterdeckung aus den Vorjahren:
Im Bereich der Schmutzwasserentsorgung gab es 2023 ein Defizit von rund 975.500 Euro. Dieses muss in den kommenden Jahren ausgeglichen werden, wie es das Niedersächsische Kommunalabgabengesetz (NKAG) vorschreibt.
Niederschlagswassergebühr: Eine besondere Herausforderung
Die Gebühren für die Niederschlagswasserbeseitigung wurden in den letzten Jahren gesenkt, um Überschüsse abzubauen. Doch mittlerweile sind die Rücklagen nahezu aufgebraucht. Für das Jahr 2025 rechnet die Stadt mit einem leichten Anstieg der versiegelten Flächen auf rund 3,67 Millionen Quadratmeter, was zusätzliche Einnahmen generieren soll. Dennoch reicht dies nicht aus, um die gestiegenen Kosten zu decken.
Zudem setzt die Stadt auf Maßnahmen wie Entsiegelung und den Bau von Versickerungsanlagen in Neubaugebieten, um langfristig die Kosten für die Niederschlagswasserbeseitigung zu stabilisieren.
Wie wirkt sich die Änderung für Bürger aus?
Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Frischwasserverbrauch von 120 Kubikmetern bedeutet die Erhöhung der Schmutzwassergebühr jährliche Mehrkosten von etwa 34,80 Euro. Eigentümer großer Grundstücke müssen aufgrund der angehobenen Niederschlagswassergebühr mit zusätzlichen Kosten rechnen, abhängig von der Größe der versiegelten Flächen.
Die Stadtentwässerung Garbsen bietet Unterstützung und Beratung an. Bei Unklarheiten oder Nachfragen können Bürgerinnen und Bürger sich per E-Mail an [email protected] wenden.
GCN/bs