Garbsen – Am Samstagvormittag gegen 10.15 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Garbsen, Horst, Meyenfeld und Schloß Ricklingen sowie die Einsatzleitwagenbesatzung der Stadtfeuerwehr und das DRK Garbsen / Neustadt zu einer unklaren Rauchentwicklung in der Caroline-Herschel-Realschule am Planetenring gerufen.
Wie sich für die anrückenden ehrenamtlichen Einsatzkräfte später herausstellte handelte es sich um eine groß angelegte Einsatzübung.
Es wurde von Brandrauch, Feuer und mehreren vermissten Personen an drei Stellen im weitläufigen Komplex der Schule ausgegangen. Einsatzleiter Thomas Cremer teilte die Einsatzstelle in drei Abschnitte ein. Die Ortsfeuerwehr Garbsen übernahm mit einem Löschzug den Bereich des Kunsttraktes im 3.Obergeschoß. Hier kamen neben der Drehleiter auch Trupps unter Atemschutz durch das Treppenhaus im verqualmten Bereich zum Einsatz, um den angenommenen Brand zu bekämpfen und mehrere verletzte Schüler zu retten. Des Weiteren war hier eine schwerverletzte Person vor dem Gebäude bis zum Eintreffen des DRK zu versorgen, die offensichtlich aus dem Fenster des 3 Stockes gestürzt war.
Der zweite Löschzug der Ortsfeuerwehr Garbsen hatte die Aufgabe der Brandbekämpfung und Menschenrettung im angrenzenden Bereich der naturwissenschaftlichen Räume im 1.Obergeschoß. Hier wurden verletzte Personen durch das Gebäude und über eine Steckleiter von außen durch ein Fenster von den unter Atemschutz vorgehenden Trupps gerettet.
Den dritten Einsatzabschnitt übernahmen die Ortsfeuerwehren Horst, Meyenfeld uns Schloß Ricklingen. Durch den Eingang vom Schulhof aus gingen hier die Einsatzkräfte unter Atemschutz durch das Treppenhaus in des verrauchte 1.Oberschoß vor. Auch mussten ein fiktiver Brand bekämpft und mehrere Schüler gerettet werden. Mit einem Druckbelüfter wurde hier zusätzlich der Brandrauch aus dem Gebäude befördert. Im Einsatzleitwagen der Stadtfeuerwehr bildete sich eine Einsatzleitung, die den Einsatz in den einzelnen Abschnitten koordinierte und die Zusammenarbeit mit dem DRK organisierte. Hier liefen auch alle Meldungen über die Anzahl der geretteten Personen zusammen, sodass jederzeit beurteilt werden konnte, ob noch Schüler vermisst wurden oder nicht.
Die Wasserversorgung wurde von mehreren Hydranten auf dem Radweg vor den Schulen aufgebaut, führte allerdings besonders im Bereich des dritten Einsatzabschnittes zu Problemen, da nicht genügend Löschwasser aus den Hydranten zur Verfügung stand.
Neben dem Einsatz der Feuerwehren hatte auch das DRK Garbsen / Neustadt allerhand mit der Versorgung der geretteten Schüler zu tun. Diese waren realistisch mit Verletzungen geschminkt und wurden von den rund 20 Helfern des DRK versorgt und betreut. Die Kräfte bauten ein Zelt auf in dem die Verletzten gesammelt wurden und eine Sichtung ihrer Verletzungen erfolgte. Anschließend wurden sie zum Teil mit Rettungswagen zum DRK-Zentrum am Planetenring gebracht, wo die weitere Betreuung und Behandlung simuliert wurde.
Gegen 11.30 Uhr waren alle Verletzten aus dem Gebäude gerettet und in Behandlung durch das DRK. Die angenommenen Brände waren gelöscht.
Die Einsatzkräfte begannen mit dem Rückbau der Gerätschaften und machten die Fahrzeuge wieder einsatzbereit. Hierbei unterstütze die Feuerwehrtechnische Zentrale Neustadt mit einem Fahrzeug das als Austauschmaterial Atemschutzgeräte und Schläuche nach Garbsen brachte.
In der Nachbesprechung der Übung in der Feuerwache 2 in Havelse dankte Ortsbrandmeister Thomas Cremer besonders Marcel Ochmann (Feuerwehr Garbsen) und Alan Orant (DRK Garbsen), die die Übung federführend ausgearbeitet hatten.
Des weiteren wurde von den Einsatzabschnittsleitern und einigen Übungsbeobachtern jeweils ein Fazit der Übung gezogen. Es gab einige kleinere Mängel, die zukünftig verbessert werden müssen und somit in die regelmäßige Ausbildung einfließen werden – doch insgesamt zeigten sich Ortsbrandmeister Cremer und Stadtbrandmeister Ulf Kreinacker mit dem Übungsablauf zufrieden. Abschließend wurden die eingesetzten Kräfte noch mit Kaltgetränken und Nudeln mit Gulasch vom DRK verpflegt bevor gegen 13 Uhr die Ehrenamtlichen wieder zu ihren Standorten einrückten.
Insgesamt waren etwa 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren und DRK mit 26 Fahrzeugen an der Übung beteiligt.
GCN/kg