Ehemalige Sandkuhle diente als Industrie- und Gewerbemülldeponie.
Garbsen – Im Auftrag der Region Hannover wird in der kommenden Woche (ab 22. Mai 2018) eine Fachfirma mit Sondierungen am südöstlichen Rand der Altablagerung „Hohler Weg“ im Garbsener Stadtteil Stelingen beginnen.
In die ehemalige Sandgrube wurde in den 1960-er Jahren Schleif- und Betonschlämme, Öle und Lösungsmittel, Faulschlamm sowie Bauschutt und Boden entsorgt. Bei einer ersten Erkundung der Sonderabfalldeponie (SAD) vor zwei Jahren war ein Grundwasserschaden mit chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) festgestellt worden, der weitergehende Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung notwendig macht, um den Hauptaustragskorridor der LCKW präzisieren zu können. Die Sondierarbeiten werden etwa drei Wochen dauern.
In einem zweiten Schritt werden im Anschluss mehrere Grundwassermessstellen errichtet, um den Verlauf der Schadstofffahne, ausgehend von der Sonderabfalldeponie, hydrochemisch zu erfassen. In Abhängigkeit der Ergebnisse der Sondierungen ist vorgesehen, eine Messstelle am südöstlichen Abstromrand der Sonderabfalldeponie und vier weitere Messstellen im Abstrom oberhalb der Sonderabfalldeponie an der Stöcker Straße zu errichten.
Altlastenuntersuchungsprogramm der Region Hannover
Das Team Abfall und Bodenschutz der Region Hannover führt routinemäßig orientierende Untersuchungen an ehemaligen Deponien durch, die im Altlastenkataster der Region Hannover erfasst sind. Nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz sind Altablagerungen stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen (Deponien) sowie sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle gelagert, behandelt oder abgelagert worden sind. Wenn von Altablagerungen Gefahren ausgehen, handelt es sich um Altlasten.
Der größte Teil der Altablagerungen im Bereich der Region Hannover wurde im Rahmen des „Altlastenprogramms des Landes Niedersachsen“ seit den 1990er-Jahren systematisch bearbeitet. Dabei wurden die Altablagerungen in Niedersachsen mit einer Punktzahl zwischen 0 bis 100 bewertet, die auch die Reihenfolge der Bearbeitung vorgibt. Bei der Prioritätenbildung wurden Kriterien, wie zum Beispiel die Lage und Nutzung der Altablagerung, die Art der Abfälle und die Lage des Grundwassers herangezogen.
Von den 708 Altablagerungen sind im Gebiet der Region Hannover bisher 344 untersucht worden. Dabei sind vornehmlich Deponien mit einer Bewertungszahl von 60 Punkten und mehr bearbeitet worden. Dieser Fallgruppe ist das größte Gefährdungspotential für Mensch und Umwelt beizumessen und wird daher vorrangig im Rahmen von Gefährdungsabschätzungen untersucht. Mit 68 Punkten fällt die Altablagerung „SAD Hohler Weg“ in diese Kategorie.
Ansprechpartner für Anwohnerfragen zur „SAD Hohler Weg“ ist im Fachbereich Umwelt der Region Hannover Andreas Mignat vom Team Boden- und Grundwasserschutz West/Abfall: Tel. 0511/616 – 22787, E-Mail [email protected]
GCN/ap