Garbsen/Region Hannover – Arbeitslosenquote in Garbsen – Große Unterschiede zwischen den Ortsteilen.
Die Region Hannover hat in ihrer aktuellen und letzten Statistischen Kurzinformation des Jahres 2024 erstmals die Arbeitslosigkeit auf kleinräumiger Ebene analysiert. Diese detaillierte Untersuchung offenbart erhebliche Unterschiede – sowohl zwischen den Städten und Gemeinden der Region als auch innerhalb einzelner Stadtteile. Für Garbsen zeigt die Analyse ein differenziertes Bild: Die Arbeitslosigkeit ist im Stadtgebiet ungleich verteilt und variiert von nahezu Vollbeschäftigung bis zu einer Arbeitslosenquote von über 12 Prozent.
Positive Entwicklung bis 2019, erneuter Anstieg durch die Pandemie
Die Arbeitslosenquote in der Region Hannover sank zwischen 2013 und 2019 von 8,2 Prozent auf 6,4 Prozent. Garbsen trug zu diesem positiven Trend bei: Die Quote reduzierte sich von 8,2 Prozent (2013) auf 6,2 Prozent (2019). Doch die Corona-Pandemie hat die Situation verschärft. 2023 lag die Arbeitslosenquote in Garbsen wieder bei 7,0 Prozent und damit leicht unter dem regionalen Durchschnitt von 7,5 Prozent.
Extrem hohe Arbeitslosigkeit in bestimmten Quartieren
Ein Blick auf die einzelnen Ortsteile zeigt deutliche Unterschiede. Besonders betroffen ist der Stadtteil Auf der Horst-Nord, der mit einer Arbeitslosenquote von 12,8 Prozent das Schlusslicht in der Region Hannover bildet. Auch in Berenbostel-Nordost liegt die Quote mit 12,0 Prozent weit über dem Durchschnitt. Diese Quartiere stehen stellvertretend für die sozialen Herausforderungen, mit denen Garbsen an bestimmten Stellen konfrontiert ist.
Im Gegensatz dazu gibt es in Garbsen auch Ortsteile mit sehr niedriger Arbeitslosigkeit. So erreicht Meyenfeld lediglich eine Quote von 1,7 Prozent und gehört damit zu den am wenigsten belasteten Quartieren in der gesamten Region Hannover.
Strukturelle Unterschiede und Herausforderungen
Die Zahlen der Region Hannover deuten darauf hin, dass sich die Arbeitslosigkeit in einigen Stadtteilen verfestigt hat. In Auf der Horst-Nord etwa sind 84,2 Prozent der Arbeitslosen auf Leistungen des Bürgergeldes (SGB II) angewiesen – ein Indikator für langfristige Arbeitslosigkeit. Auch in Berenbostel-Nordost liegt dieser Anteil mit 89,2 Prozent besonders hoch. Solche Daten machen deutlich, dass strukturelle Probleme in bestimmten Quartieren die Integration in den Arbeitsmarkt erschweren.
Regionale Maßnahmen: Unterstützung für Garbsen
„Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zeigt sowohl positive Trends als auch Handlungsbedarfe auf“, erklärt Regionspräsident Steffen Krach. „Die Daten helfen uns dabei, die Herausforderungen gezielt anzugehen.“ Die Region Hannover setzt auf verschiedene Programme, um die Situation zu verbessern. Dazu gehören:
- Jugendberufsagenturen: Ein Standort in Garbsen unterstützt junge Menschen beim Übergang von der Schule in das Berufsleben.
- Pro-Aktiv-Center: Individuelle Beratungsangebote helfen Arbeitslosen, neue Perspektiven zu entwickeln.
- Gründung aus der Arbeitslosigkeit: Förderprogramme unterstützen Existenzgründungen als Weg aus der Arbeitslosigkeit.
Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales und Teilhabe, ergänzt: „Unser Ziel ist es, mit unseren Präventionsangeboten noch mehr Menschen zu erreichen, insbesondere in den besonders belasteten Quartieren.“
Potenzial für einen Wandel in Garbsen
Die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt, dass Garbsen in der Lage ist, Fortschritte zu erzielen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bis 2019 ist ein positives Signal. Dennoch bleibt viel zu tun, vor allem in Quartieren wie Auf der Horst oder Berenbostel-Nordost. Die Stadtverwaltung und die Region Hannover entwickelten bereits gemeinsam Maßnahmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der betroffenen Ortsteile zugeschnitten sind.
Weitere Informationen
Die vollständige Analyse der Region Hannover, inklusive der kleinräumigen Daten für Garbsen, ist auf der Webseite der Region Hannover unter www.hannover.de/ski verfügbar. Sie bietet einen wertvollen Einblick in die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Region.
GCN/bs