Garbsen – Der Verbandsausschuss des Wasserverbandes Garbsen-Neustadt (WVGN) hat am 3.12.2019 den Wirtschaftsplan und damit die Maßnahmen des nächsten Jahres beschlossen. Die Preise bleiben wie in 2019 und 2018 stabil. Mit dem Wirtschaftsplan legt die Geschäftsführung ein umfangreiches Maßnahmenprogramm vor.
Nachdem bereits im laufenden Geschäftsjahr in den beiden Gewinnungsgebieten Forst Esloh und Hagen neue Brunnen errichtet wurden, sollen im GJ 2020 weitere folgen. Die dafür notwendige Erschließung eines neuen Brunnenfeldes am WW Forst Esloh ist abgeschlossen. Die neuen Brunnen werden die Versorgungssicherheit verbessern.
Im Juni 2019 musste aufgrund des Rekord-Tagesverbrauchs und gleichzeitiger Beeinträchtigung der Eigen- und Fremdversorgung die Verwendung von Trinkwasser im Netz des Verbandes für 5 Tage eingeschränkt werden. Der WVGN weist auf die veränderte Situation in den heißen und trockenen Jahren hin, die besondere Anforderungen an die Wasserversorgung stellt. In diesen Zeiten ist ein sorgsamer und sparsamer Umgang mit dem wertvollen Nass notwendig. Dies betrifft insbesondere die Bewässerung der Gärten, die teilweise durch automatische Anlagen ein Vielfaches dessen verbraucht, was üblicherweise ein Haushalt benötigt. Die durch den Klimawandel bedingten trockenen Phasen fordern die langfristig errichteten Kapazitäten bei der Wassergewinnung und -aufbereitung sowie der Behälter und des Rohrnetzes heraus: Da die Wasserabgabe an Spitzentagen mittlerweile bis zu 60 % der üblichen Menge eines normalen Sommertags übersteigt, ist der bewusste Umgang erforderlich.
Das Thema Nitratreduzierung im Trinkwasser wird vom Verband ebenfalls weiterverfolgt: Für eine mögliche Nitratentfernungsanlage soll im Wasserwerk Hagen eine Versuchsanlage errichtet werden. Gleichzeitig ist der WVGN dabei neue Standorte mit nitratarmen Wasser zu untersuchen.
Der Verband setzt seine umfangreichen Sanierungsarbeiten an Rohrnetzleitungen, Armaturen und Hausanschlüssen erfolgreich fort. Als Ergebnis einer weiterentwickelten Instandhaltungsstrategie werden kritische Leitungen einschließlich der Hausanschlüsse ausgetauscht. Die Wasserverlustquote ist durch die präventiven Arbeiten vorbildlich niedrig, die Häufigkeit von Rohrbrüchen ebenfalls. Eine enorme Anzahl neuer Baugebiete macht die Erhöhung von Rohrquerschnitten bei Transport- und Ortsnetzleitungen erforderlich.
Weitere Herausforderungen stellen sich mit dem digitalen Wandel, der die Änderung organisatorischer Abläufe notwendig macht, aber auch der demographische Wandel, der neue Konzepte für eine Zeit mit schwieriger Personalbeschaffung erfordert. Die Gremien des Wasserverbandes haben die Wichtigkeit und Tragweite der Themen in der Wasserversorgung erkannt und unterstützen mit ihren Entscheidungen die Geschäftsführung bei der Umsetzung einer nachhaltigen Strategie für eine sichere Wasserversorgung.