Garbsen – Im Rathaus in Garbsen brodelt es gewaltig. Wie u.a. auch die Umschau berichtete, könnte die Abwahl des Stadtbaurates Frank Hauke bevorstehen. Der hatte sich zuletzt wiederholt mit Bürgermeister Christian Grahl (CDU) heftig überworfen. Dabei ist Frank Hauke erst 2017 für weitere acht Jahre neu gewählt worden. (Wir berichteten)
Das Arbeitsverhältnis zwischen Bürgermeister Christian Grahl (CDU) und dem Stadtbaurat Frank Hauke ist zur Zeit mehr als belastet. Lt. GCN-Informationen droht Hauke nun sogar eine Abwahl. Der Streit ist spätestens bei der Sitzung des Bauausschusses im Februar dieses Jahres ausgebrochen. Damals hat Hauke Bürgermeister Grahl beschuldigt, eine Vorlage nachträglich verändert zu haben.
Bei der Sitzung im Februar soll es um Mehrkosten für den Ausbau der Grundschule und des Hortes in Frielingen gegangen sein – und daraufhin entwickelte sich ein heftiger Wortwechsel zwischen Christian Grahl und Frank Hauke. Seitdem ist Frank Hauke krankgeschrieben. Allerdings hat es bereits schon vor dieser Sitzung zwischen den Beiden gekriselt, da ging es um evtl. Zuständigkeiten einiger Bereiche. Bei der letzten Ratssitzung bestätigte Grahl auf Anfrage, dass Frank Hauke noch bis Anfang Juni arbeitsunfähig ist.
Angeblich sollen zur Zeit die Regularien für eine Abwahl Haukes geprüft werden. Hier geht es allerdings um sehr viel Geld – und zwar Steuergeld. Bei einer Abwahl Haukes hätte dieser Anspruch auf weitere 6 Jahre seines vollen Gehaltes – mit ca. stolzen 600.000 Euro würde Haukes Abwahl ordentlich zu Buche schlagen.
Die GRÜNEN Garbsen allerdings möchten von einer Abwahl nichts wissen. Grüne werden eine entsprechende Abwahl nicht mittragen und suchen das Gespräch, teilte uns heute Darius Pilarski von den Grünen Garbsen mit.
“Beispiele für grobes Fehlverhalten haben wir in den letzten Monaten in Hannover gesehen. Ein Fehlverhalten des Stadtbaurates, welches eine Abwahl rechtfertigt, können wir nicht erkennen. Hier geht es um einen persönlichen Konflikt zwischen hochrangigen Verwaltungsbeamten. Diese Konfliktlösung durch eine Abwahl würde den Steuerzahler über 600.000 Euro kosten. Mit so einem Betrag lässt sich viel auf die Beine stellen. So ist, um nur ein Beispiel zu nennen, die Sanierung der Schulen dringlicher. Daran sollte sich politisches Handeln orientieren”, so Pilarski.
Pilarski weiter: “Wer sein Ego über die Verantwortung für das Gemeinwohl und eigene Profilierung vor die Problemlösung stellt, dem fehlen wichtige Fähigkeiten im sozialen Umgang miteinander. Bürgermeister und auch Stadtbaurat werden bezahlt, damit sie ihre Arbeit zum Wohle aller Garbsener Bürger*innen ausüben. Jeder für sich sollte in der Lage sein professionell zu handeln, so dass eine gemeinsame Arbeitsebene gefunden wird. Sollte dies nicht möglich sein, so sollten die Kontrahenten jeder für sich ihre Posten ohne Bezügefortzahlung zur Verfügung stellen. Die momentan in Garbsen anstehenden Aufgaben: Schulsanierung, Bau des Badeparks Berenbostel, Integration des Maschinenbau Campus in die Stadt Garbsen, Ausbau der Kitas, etc. erfordern eine arbeitsfähige Verwaltung. Persönliche Befindlichkeiten (egal von welcher Seite) tun Garbsen nicht gut”.
Jetzt heißt es – Abwarten was demnächst im Rathaus passiert.
GCN/bs