Garbsen – Beobachtet wurde eine junge Stockente mit einem „Gummiband“ um den Kopf und im Schnabel. Auf dem See schwimmt derzeit eine relativ junge Entenfamilie, ein Tier davon offensichtlich in einer Notlage. So schnell wie es ging eilten ehrenamtliche Mitglieder des NABU zum See, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Und in der Tat, die verunglückte Ente wurde rasch ausfindig gemacht. Erste Rettungsversuche mit einem Kescher scheiterten, erzählte man den NABU-Helfern. Leider sollte sich das auch bei einem erneuten, eigenen Versuch bestätigen. Die Entenmutter beschützte ihre Jungen und flüchtete immer weiter auf den See oder in die dichte Uferböschung. Nach rund drei Stunden mussten die Rettungsversuche zunächst eingestellt werden. Zwischenzeitlich war sogar auch weitere Unterstützung aus Hannover gekommen.
Mit weiterem Spezialequipment unternahm der NABU Garbsen am Dienstag, 30. Juni 2020 einen erneuten Rettungsversuch. Dieser sollte diesmal nicht allzu lange dauern. Bereits nach gut einer halben Stunde konnte die junge Ente eingefangen werden. Mit geübten Handgriffen wurde in kürzester Zeit der Ring durchtrennt und das kleine Tier von dem Plastik befreit. Mit einem großen Satz sprang die Ente nur einen Augenblick später zurück in den See und schwamm, sichtlich erleichtert, davon. Im geschützten Uferdickicht wurde dann ersteinmal viel getrunken und anschließend das Gefieder ordentlich gepflegt.
Mit dem Plastikring im Schnabel und am Kopf war das Tier stark eingeschränkt. Der Ring hinderte die Ente offensichtlich daran ordentlich zu fressen und zu trinken. Außerdem muss sie in ihrer Bewegung stark eingeschränkt gewesen sein. Der NABU Garbsen ist davon überzeugt, dass die Ente durch ein von Menschen verursachtes Problem in Not geraten war. Denn um das Köpfchen und im Schnabel hatte sich ein Plastikring, wie er bei zahlreichen Plastik-Getränkeflaschen zum Einsatz kommt, verheddert. Diese Plastikringe sind oft sehr hart und scharfkantig. Ohne Hilfe hätte das Tier vermutlich nicht lange überlebt.
GCN/pk