Garbsen – Erika Böker ist am Montag im Rahmen eines kleinen Festakts zur Ehrenbürgerin der Stadt Garbsen ernannt worden.
Der Rat hatte in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, der engagierten Ratsfrau und ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisterin das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Über die Fraktionsgrenzen hinweg gab es bei der Verleihung viel lobende Worte für die langjährige Kommunalpolitikerin, die ihre Mandate unlängst aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hat. Sie erwies der Stadt Garbsen die Ehre, sich ins Goldene Buch einzutragen.
„Erika Böker war fast 50 Jahre ununterbrochen Ratsmitglied von Gewicht“, sagte Bürgermeister Christian Grahl. Der Rat würdige mit dieser Auszeichnung ihr jahrzehntelanges kommunalpolitisches Engagement und ihr unermüdliches Wirken für soziale und kulturelle Themen. „Ihr Einsatz für Frauenrechte und gemeinnützige Einrichtungen sowie ihr gesellschaftliches und umweltorientiertes Handeln haben die Entwicklung und das Ansehen unserer Stadt nachhaltig geprägt“, so der Bürgermeister.
Engagement für Frauenrechte, Einsatz für sozial Schwache, Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Bei der Aufzählung von Bökers Verdiensten sparte auch SPD-Parteichef Rüdiger Kauroff nicht mit Lob und brachte zum Ausdruck, dass die Meinung der engagierten Ratsfrau in der SPD stets hohes Gewicht habe. Sie verliere ihre Ziele nie aus dem Blick und mache sich immer für andere stark.
Die anderen Fraktionsvorsitzenden schlossen sich mit lobenden Worten an. Heinrich Dannenbrink als Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion etwa bescheinigte der Geehrten, stets zukunftsgerichtet zu denken. Gunther Petrak von den Unabhängigen formulierte: „Ohne Sie wären wir in Garbsen in vielen Dingen noch nicht so weit wie wir sind“.
Die Ausgezeichnete bedankte sich gerührt. In der Politik sei es wenig zielführend, Einzelkämpferin zu sein, sagte sie rückblickend. „Man braucht immer Ratsmitglieder, die einen unterstützen. Unser Ziel sollte immer sein, gemeinsam ans Ziel zu kommen“, so Böker. Wie man es von ihr kennt, vergaß sie nicht zu erwähnen, welche wichtigen Projekte noch nicht verwirklicht seien. An die Ortsräte gerichtet betonte Böker, dass es an der Zeit sei, Straßen in Neubaugebieten nach Frauen zu benennen. Das große Thema Einsamkeit, nicht nur bezogen auf ältere Menschen, gelte es ebenfalls anzugehen.
Erika Böker ist die erste Frau, der die Ehrung zu Teil wurde. Und sie ist auch die derzeit einzige lebende Person, welche die Ehrenbürgerschaft innehat. Das Ehrenbürgerrecht wurde in der Vergangenheit dem früheren Bürgermeister Karl-Heinz Strehlke, Unternehmer Robert Hesse und dem Universitätsprofessor Heinz Haferkamp verliehen.
GCN/ds