Garbsen – Die freiwilligen Ortsfeuerwehren werden leider immer noch von vielen Bürgerinnen und Bürgern als selbstverständlich eingestuft – viele denken, dass Feuerwehrleute für ihre Dienste bezahlt werden, die Wenigsten wissen wirklich, was alles zusammenpassen muss, damit eine Ortsfeuerwehr problemlos funktioniert.
Ortsbrandmeister Ingo Reckziegel der Orstfeuerwehr Berenbostel spricht im Namen seiner Kameraden/innen hier einmal Klartext und ermutigt die Bürgerinnen und Bürger aber trotzdem, die Feuerwehr lieber einmal mehr, als einmal zu wenig zu alarmieren.
“Ehrenamt, das heißt in unserem Fall, ein freiwilliges Engagement im Dienste des Bürgers und die Sicherstellung des Brandschutzes im Auftrag der kommunalen Verwaltung. Das bedeutet aber auch, dass viel der eigentlichen Freizeit für Organisation und Ausbildung zur Erfüllung dieses Ehrenamts genutzt wird.
Dahinter stehen Familien, Partnerinnen und Partner sowie mittlerweile auch eine Menge Kinder, die ihren Frauen und Männern, ihren Mamas und Papas diese Zeit geben…oder einfach nur auf sie verzichten müssen!
Seit 2016 bis heute wurden unter den Feuerwehrleuten der Feuerwehr Berenbostel knapp 20 Kinder geboren. Sowohl Feuerwehr-Mamas als auch Papas genießen natürlich die neue und aufregende Zeit mit dem Nachwuchs, aber es ändert sich natürlich auch sehr viel in der Lebensführung! Auch die bisherige Freizeit wird nun nochmal anders beansprucht. Um so erstaunlicher ist es, dass niemand der Feuerwehr den Rücken kehrt.
Auch mit kleinen Einschränkungen stehen die meisten Feuerwehrfrauen und -männer weiterhin 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr für Einsätze und Ausbildung zur Verfügung! Das funktioniert nur mit der Unterstützung der Partnerinnen und Partner sowie durch Zusammenhalt und gelebter Kameradschaft. Einzelne Dienste enden mit einem gemeinsamen Grillen oder gemütlichem Beisammensein mit der ganzen Familie, wobei der Hof des Feuerwehrgerätehauses dann aufgrund des hohen Kinderanteils eher dem Außenbereich einer Kindertagesstätte ähnelt.
In eigener Sache: Viele Menschen denken, es handele sich um eine Berufsfeuerwehr, mit einer dauerhaft besetzten Wache und Feuerwehrleuten, die damit ihr Geld verdienen. Ganz im Gegenteil sind es jedoch Menschen, die beim ertönen der Sirene oder der Meldeempfänger ihren Arbeitsplatz verlassen, die Gartenarbeit oder den Einkauf unterbrechen oder die Familie beim Abendessen zurücklassen.
Wir wissen also wie man Kinder macht – und somit vielleicht auch ganz nebenbei den Nachwuchs sichert. Wir wissen auch, wie man Feuer löscht oder eine Katze aus dem Baum holt – aber wir wissen nie, was uns erwartet.
Wir wünschen uns in der Bevölkerung mehr Akzeptanz für das, was wir tun und wir danken unseren Familien dafür, dass wir das überhaupt können.
Bitte achten Sie gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit auf Kerzen und offene Flammen – und rufen Sie uns im Zweifel lieber einmal zu viel, als zu wenig.”
Man kann die Arbeit der Ortsfeuerwehren durchaus unterstützen. Die meisten Ortsfeuerwehren haben Fördervereine oder organisieren Veranstaltungen, dessen Erlöse dann der Feuerwehr zugute kommen. Da hilft sicher ein Blick auf die entsprechende Homepage.
GCN/bs