Geräusche und Worte hören lernen: Klingende Kisten für Kitas

Testen die klingende Kiste in der DRK-Kita „Farbenfroh“ in Garbsen (v. l.): Kitaleiterin Angela Günther, „Forscher-Kids“-Koordinatorin Alexandra Igel-Brée, Liah Michaelis, Loukas Dimitriadis, Hort-Erzieherin Renate Schneider, Levin Pohl und Barbara Kies von der Hörregion. Foto: Region Hannover / Draheim

Garbsen – Das Klingeln des Handys, den eigenen Herzschlag und die Worte des Gegenübers verstehen lernen: Hören und Zuhören dienen ganz wesentlich dazu, sich in der Welt zurechtzufinden.

Gemeinsam mit der Hörregion erweitert das Netzwerk ForscherKids Region Hannover seine Aktivitäten um ein Angebot an Pädagoginnen und Pädagogen in Krippen, Kitas und Horten: Materialkisten zum Thema Klang und Akustik sollen bei Kindern das Hören und Zuhören spielerisch fördern. Zum Auftakt der Pilotphase besuchte Erwin Jordan, Sozialdezernent und Leiter der Hörregion, heute die DRK-Kita „Farbenfroh“, in der die erste klingende Kiste getestet wird.

„Mit der Hörregion wollen wir für gutes Hören werben und schon kleine Kinder für die Wahrnehmung mit dem Ohr begeistern – nur wer gut hören kann, kann sich anderen mitteilen, neue Sprachen lernen und die Welt entdecken“, sagte Erwin Jordan. „Unser Angebot soll Kindern dabei helfen, über das Hören zum Verstehen und zum Sprechen zu kommen, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können. Dabei möchten wir sie so früh wie möglich unterstützen.“ Die Kisten enthalten zahlreiche Materialien, um Klänge und Geräusche zu erzeugen und wahrzunehmen. Ältere Kinder finden darin Anregungen und Dinge, mit denen sich beispielsweise ein eigenes Hörspiel erstellen lässt. Sie lernen Geräusche wie Pferdegeklapper mit Kokosnüssen nachzuahmen, sie üben den Umgang mit einem Aufnahmegerät und die Bearbeitung von Aufnahmen.

Wie funktioniert das Ohr? Welches Geräusch macht eine Kuhglocke? Und warum ist Hören nicht dasselbe wie Verstehen? Viele Fragen, denen die Erzieherinnen der DRK-Kita „Farbenfroh“ in den kommenden zwei Monaten gemeinsam mit ihren Schützlingen auf den Grund gehen können. „Wir möchten den Kindern mit Hilfe der Materialien in den Kisten bewusst machen, wie wichtig das Hören und Zuhören für ihr ganzes Leben ist“, sagt Florian Dallmann, Leiter des Teams Tagesbetreuung für Kinder. „Schon ganz kleine Kinder können die Wahrnehmung mit dem Ohr spielerisch für sich entdecken“, ergänzt Teamkollegin Alexandra Igel-Brée, die die Aktivitäten der Forscher-Kids koordiniert.

In einer Pilot-Phase von zwei Monaten werden die Kisten zunächst in drei Einrichtungen erprobt. Die DRK-Kita „Farbenfroh“ macht den Anfang: „Unsere Kinder können bewusstes Hören und Zuhören jetzt mit Hilfe von unterschiedlichen Ideen und Materialien einüben und freuen sich schon darauf, die Kiste zu testen“, sagt Kita-Leiterin Angela Günther. Die anderen beiden Einrichtungen sind die Kita Büren in Neustadt am Rübenberge und das Familienzentrum Laatzen in Rethen.

Die Region Hannover ist Kooperationspartnerin der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, koordiniert die Aktivitäten des Netzwerks „Forscher-Kids“, das verschiedene Fortbildungen zur naturwissenschaftlichen, technischen, mathematischen und informatorischen Bildung für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen anbietet. Die Materialien der klingenden Kisten ergänzen das Fortbildungsangebot „Forschen zu Klängen und Geräuschen“.

Nach der Pilotphase steht das Angebot allen Kindertageseinrichtungen und Horten in den 21 Städten und Gemeinden der Region Hannover auf Anfrage für einen Zeitraum von vier Wochen zur Verfügung. Das Material wird in einer stabilen rollbaren Kiste angeliefert. Die Begleitung in den Einrichtungen übernimmt die Koordinierungsstelle des Netzwerkes Forscher-Kids. Interessierte Einrichtungen wenden sich an das Team Tagesbetreuung für Kinder. Ansprechpartnerin für das Netzwerk „Forscher-Kids“ ist Alexandra Igel-Brée, Telefon (0511) 616 – 22283, E-Mail: [email protected].

GCN/kg