Grundsteuerreform in Garbsen – Was sich ab 2025 ändert und was Bürgerinnen und Bürger wissen müssen

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Garbsen – Grundsteuerreform in Garbsen – Was sich ab 2025 ändert und was Bürgerinnen und Bürger wissen müssen.

Ab dem 1. Januar 2025 tritt die Grundsteuerreform in Deutschland in Kraft. Ziel der Reform ist es, die Steuerlast fairer zu verteilen und die bisher auf veralteten Werten basierende Berechnung zu modernisieren. Auch die Stadt Garbsen hat sich auf die Änderungen vorbereitet: Die Hebesätze wurden angepasst, bleiben aber aufkommensneutral. Das bedeutet, dass die Stadt insgesamt weder mehr noch weniger Einnahmen aus der Grundsteuer erzielt. Auf der städtischen Website bietet Garbsen umfangreiche Informationen, um die Bürgerinnen und Bürger bei der Orientierung zu unterstützen.

Was bedeutet die Grundsteuerreform?

Die bisherige Berechnung der Grundsteuer basierte auf Einheitswerten aus dem Jahr 1964 (Westdeutschland). Diese veralteten Werte wurden als verfassungswidrig eingestuft, weshalb bundesweit neue Regelungen entwickelt wurden. Niedersachsen hat sich dabei für das sogenannte Flächen-Lage-Modell entschieden. Dieses Modell kombiniert die Grundstücks- und Gebäudefläche mit einem Lagefaktor, der die Attraktivität der jeweiligen Lage widerspiegelt.

Der Grundsteuermessbetrag wird auf Basis dieser Faktoren berechnet und anschließend mit dem Hebesatz der Kommune multipliziert. So ergibt sich die Höhe der zu zahlenden Grundsteuer. Ziel des Modells ist es, eine gerechtere und transparenter gestaltete Steuerberechnung zu gewährleisten.

Anpassung der Hebesätze in Garbsen

In Garbsen wurde der Hebesatz so angepasst, dass die Reform aufkommensneutral bleibt. Bisher lag der Hebesatz bei 510 Prozent; ab 2025 wird er auf 640 Prozent steigen. Diese Anpassung sorgt dafür, dass das Steueraufkommen der Stadt insgesamt gleich bleibt. Allerdings kann sich die individuelle Steuerlast für Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer verschieben: Während manche durch die Reform entlastet werden, können andere eine höhere Steuerzahlung erwarten – abhängig von Größe, Nutzung und Lage des Grundstücks.

Stadtkämmerer Christian Peters betont: „Die Grundsteuerreform erfolgt aufkommensneutral. Die Kommunen sollen also nicht insgesamt mehr oder weniger Geld aus der Grundsteuer einnehmen.“

Auswirkungen für die Bürger

Die Reform betrifft nicht nur Grundstücks- und Immobilieneigentümer, sondern auch Mieterinnen und Mieter, da die Grundsteuer in der Regel über die Nebenkostenabrechnung auf sie umgelegt wird. Neue Steuerbescheide mit den angepassten Beträgen werden Anfang 2025 an die Bürgerinnen und Bürger in Garbsen verschickt. Die erste Zahlung der neuen Grundsteuer ist zum 15. Februar 2025 fällig.

Unterstützung durch die Stadt Garbsen

Um die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren, hat die Stadt Garbsen eine eigene Seite zur Grundsteuerreform eingerichtet: www.garbsen.de/grundsteuer. Dort werden häufig gestellte Fragen beantwortet, etwa zur Berechnung, zu den Pflichten der Eigentümer und zu den möglichen Auswirkungen.

Wichtige Fragen umfassen unter anderem:

  • Warum gibt es die Reform?
    Die bisherige Berechnung basierte auf veralteten Einheitswerten und war nicht mehr verfassungskonform.
  • Wie funktioniert das Flächen-Lage-Modell?
    Die Berechnung basiert auf der Grundstücks- und Gebäudefläche sowie einem Lagefaktor, der die Attraktivität der Lage berücksichtigt.
  • Was passiert bei Unstimmigkeiten?
    Sollten Fehler im Steuerbescheid auftreten, können diese schriftlich oder per E-Mail gemeldet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Stadt an die Daten des Finanzamts gebunden ist. Fehler im Grundlagenbescheid des Finanzamts müssen dort direkt korrigiert werden.

Was Eigentümer beachten müssen

Alle Eigentümer waren bereits verpflichtet, bis zum 31. Januar 2023 eine Grundsteuererklärung abzugeben. Diese Erklärung bildete die Grundlage für die Berechnung der neuen Steuer. Wer dieser Pflicht nicht nachgekommen ist, muss mit Schätzungen durch das Finanzamt und möglichen Säumniszuschlägen rechnen.

Ziel der Reform: Faire Verteilung der Steuerlast

Die Grundsteuerreform soll für mehr Gerechtigkeit sorgen, indem sie Unterschiede zwischen attraktiven und weniger gefragten Lagen besser berücksichtigt. So könnten Immobilien in teureren Lagen oder mit großen Flächen künftig mehr Grundsteuer zahlen, während Eigentümer kleinerer oder weniger gefragter Objekte entlastet werden könnten.

Die Stadt Garbsen ruft dazu auf, sich frühzeitig über die Reform zu informieren und bei Bedarf Fragen zu klären. Mit der Bereitstellung umfangreicher Informationen möchte die Stadt einen reibungslosen Übergang zur neuen Grundsteuer gewährleisten.

Für weitere Informationen und individuelle Rückfragen steht die Steuerabteilung der Stadt Garbsen per E-Mail unter [email protected] zur Verfügung.

GCN/bs