Garbsen – aktuell sind wieder viele Ehrenamtliche für den Amphibienschutz im Einsatz. Dieser Job, der meist in den frühen Morgenstunden stattfindet, wird für die Freiwilligen aber immer gefährlicher.
Denn entlang der Auffangzäune an den Straßen, unter anderem an der Gutenbergstraße, herrscht viel Autoverkehr. „Verstärkt müssen wir feststellen, dass einige Autofahrer offenbar immer rücksichtsloser werden“, sorgt sich die zweite Vorsitzende Martina Märtz um das Leben der Helfer. Hintergrund: Trotz Baustelle, schlechter Sicht und Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h rasen einige Autos zum Teil mit bis zu 90 Stundenkilometern an den Ehrenamtlichen vorbei und gefährden diese aufs äußerste. „Wir appellieren an die Autofahrer mehr Rücksicht zu nehmen. Ein paar Sekunden eher am Zielort anzukommen, ist kein Menschenleben wert“, so Märtz weiter. In einem konkreten Fall wurde jüngst ein Helfer durch das Verhalten eines Autofahrers zum wiederholten Male extrem stark gefährdet. Handzeichen doch langsamer zu fahren wurden mit beleidigenden Gesten und mit noch mehr Tempo erwidert. „In Folge sahen wir uns gezwungen eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten“, so Märtz. „Immer wieder geraten unsere ehrenamtlichen Helfer in sehr gefährliche Situationen bei ihrer Aufgabe. Dies ist nicht zu tolerieren und dem ist entgegenzuwirken“, betont die 2. Vorsitzende.
Schon seit Jahren fordert der NABU Garbsen mehr Sicherheit für die Helfer entlang der Zäune. Bislang jedoch ohne Erfolg. „Trotz der bekannten Gefahrenlage, wird nichts unternommen. Die Amphibien stehen unter Artenschutz und es sind entsprechende Schutzmaßnahmen seitens der Kommune zu veranlassen“, sagt Märtz. „Die beste Lösung ist, wenn endlich eine dauerhafte Querungshilfe für die Amphibien gebaut wird. Dafür stehen sogar Fördergelder bzw. Zuschüsse bereit. Man muss es aber wollen und dann auch einfach mal umsetzen und nicht warten bis irgendwann Menschen schwer verletzt werden“, macht Märtz deutlich.
Im aktuellen Fall wurde die Anzeige innerhalb von Minuten von der Polizei bearbeitet. In einem klärenden Gespräch zeigte sich der Autofahrer einsichtig und entschuldigte sich für sein Verhalten. Der NABU Garbsen begrüßt die Einsicht des Autofahrers und ruft die Zuständigen in Verwaltung und auch Politik auf, endlich mehr für die Sicherheit der Ehrenamtlichen zu unternehmen.
Alle Autofahrer werden gebeten auf die großen grün-weißen Schilder „Achtung Krötenwanderung“ zu achten. Dann gilt: Runter vom Gas aus Rücksicht von Mensch und Tier.
GCN/la