Ohne Stimme – Warum viele Garbsener Jugendliche bei der Bundestagswahl nun doch nicht mitentscheiden dürfen

Symbolbild

Garbsen – Ohne Stimme – Warum viele Garbsener Jugendliche bei der Bundestagswahl nun doch nicht mitentscheiden dürfen

Für viele Jugendliche in Garbsen war die Bundestagswahl 2025 ein mit Spannung erwartetes Ereignis. Doch aufgrund der vorgezogenen Wahl, die nun im Februar statt im September stattfindet, werden einige junge Menschen, die erst später im Jahr 18 Jahre alt werden, von der Teilnahme ausgeschlossen.

Die Entscheidung, die Wahl nach dem Bruch der Ampel-Koalition vorzuziehen, hat nicht nur politische Konsequenzen auf Bundesebene, sondern auch ganz konkrete Auswirkungen auf das Leben junger Menschen in Garbsen. Diese fühlen sich um ihre Möglichkeit gebracht, aktiv an der Demokratie mitzuwirken.

Politisches Engagement schon vor der Volljährigkeit

Viele Jugendliche in Garbsen interessieren sich zunehmend für politische Themen. Sie engagieren sich in Jugendorganisationen, diskutieren in der Schule oder im Freundeskreis über Themen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit oder Gleichberechtigung. Einige von ihnen hatten gehofft, bei dieser Bundestagswahl ihre Stimme erstmals einbringen zu können – eine Hoffnung, die durch den vorgezogenen Termin nun enttäuscht wurde.

Eine der zentralen Forderungen vieler Betroffener ist die Einführung eines Wahlrechts ab 16 Jahren. Sie argumentieren, dass Jugendliche heute besser informiert und politisch engagierter sind als je zuvor. Themen wie die Fridays-for-Future-Bewegung oder soziale Initiativen zeigen deutlich, dass junge Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Vor allem weil die 16-jährigen auch bei der Europawahl bereits mit entscheiden konnten.

Frust, aber auch Motivation

Für viele Jugendliche bleibt jedoch ein Gefühl von Frust und Enttäuschung zurück. „Es ist schwer, sich ernst genommen zu fühlen, wenn wir in wichtigen Entscheidungen außen vor gelassen werden“, erzählt uns eine 17-jährige Schülerin aus Garbsen. Dennoch sehen einige in dieser Situation auch eine Motivation, sich weiterhin für ein Wahlrecht ab 16 Jahren und andere politische Anliegen einzusetzen.

In Garbsen könnten Schulen und Jugendgruppen diese Diskussionen aufgreifen und Plattformen schaffen, auf denen Jugendliche ihre Meinungen und Forderungen äußern können. Auch politische Bildung und das Verständnis für demokratische Prozesse könnten dadurch weiter gestärkt werden.

Ein Thema für die Zukunft

Ob und wann es in Deutschland zu einer Reform des Wahlalters kommen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die politische Beteiligung junger Menschen wird immer wichtiger. Die aktuelle Situation in Garbsen zeigt, wie groß das Interesse und die Bereitschaft der Jugendlichen ist, sich in die Gesellschaft einzubringen – auch wenn ihnen bei dieser Wahl die Gelegenheit dazu verwehrt bleibt.

GCN/bs