Garbsen – Ortsrat Garbsen macht Weg für Stadionausbau des TSV Havelse frei – Ein erster Schritt in Richtung Zukunft.
Der TSV Havelse hat ein großes Ziel: Die Heimspiele des Vereins sollen langfristig in Garbsen ausgetragen werden – auch dann, wenn der Verein in die 3. Liga aufsteigt, was auch in dieser Saison wieder passieren könnte. Doch dafür muss das Wilhelm-Langrehr-Stadion modernisiert und an die Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angepasst werden. In der jüngsten Sitzung des Ortsrats Garbsen wurde nun ein wichtiger erster Schritt getan: Die Ratsmitglieder stimmten einstimmig für die Änderung des Bebauungsplans, der den geplanten Umbau des Stadions ermöglicht.
Einstimmige Zustimmung und starke Unterstützung
Der Sportdirektor des TSV Havelse, Florian Riedel, war bei der Ortsratssitzung persönlich anwesend und nutzte die Gelegenheit, die Bedeutung des Projekts für den Verein und die Stadt Garbsen zu erläutern. Der Ausbau sei essenziell, um dem Verein eine sportliche Zukunft zu sichern und endlich eine Spielstätte zu haben, die den Anforderungen der Regionalliga Nord sowie der 3. Liga entspricht. Der Ortsrat zeigte großes Verständnis für das Anliegen und würdigte insbesondere die Eigeninitiative des Vereins, den Stadionumbau ohne finanzielle Unterstützung der Stadt stemmen zu wollen.
Warum der Ausbau notwendig ist
Aktuell darf der TSV Havelse seine Spiele in der Regionalliga Nord nur mit einer Ausnahmegenehmigung austragen. Sollte der Verein sportlich erneut den Aufstieg in die 3. Liga schaffen, würde das Wilhelm-Langrehr-Stadion in seiner jetzigen Form nicht die Anforderungen des DFB erfüllen. Der TSV wäre gezwungen, seine Heimspiele in einem anderen Stadion (Hannover), auszutragen. Bereits in der Saison 2021/22 musste der Verein aufgrund dieser Problematik die Spiele in Hannover absolvieren. Bei einem erneuten Aufstieg in dieser Saison wäre das nun wieder erforderlich.
Mit dem geplanten Ausbau soll sich das in Zukunft ändern: Geplant ist unter anderem eine Erhöhung der Zuschauerkapazität auf mindestens 5.001 Plätze, der Bau neuer Tribünen sowie infrastrukturelle Verbesserungen, die den Sicherheits- und Medienanforderungen des DFB gerecht werden. Damit könnte der TSV Havelse auch in höheren Ligen in seiner Heimatstadt bleiben.
Noch ein langer Weg – das weitere Verfahren
Die Zustimmung des Ortsrats ist jedoch nur der erste Schritt in einem längeren Genehmigungsprozess. Damit der Ausbau tatsächlich umgesetzt werden kann, muss zunächst der Bebauungsplan offiziell geändert werden. Dies geschieht in mehreren Phasen:
- Öffentlichkeitsbeteiligung: Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit einzuleiten. In diesem Prozess haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über die Pläne zu informieren und Stellungnahmen abzugeben.
- Behördliche Prüfungen: Verschiedene Fachbehörden und öffentliche Träger müssen sich mit dem Vorhaben befassen und mögliche Einwände oder Anpassungsbedarf äußern.
- Bauleitplanverfahren: Erst nach Abschluss dieser Prüfungen kann der endgültige Bebauungsplan beschlossen werden, wodurch der rechtliche Rahmen für den Stadionausbau geschaffen wird.
- Umsetzung des Baus: Sobald alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, kann der TSV Havelse mit der Umsetzung des Umbaus beginnen.
Dieser Prozess kann viele Monate bis Jahre in Anspruch nehmen, sodass der tatsächliche Baustart von verschiedenen Faktoren abhängt.
Kein Kostenrisiko für die Stadt Garbsen
Ein wesentlicher Punkt, der in der Ortsratssitzung positiv hervorgehoben wurde, ist die Finanzierung des Projekts. Sämtliche Kosten für das Bauleitplanverfahren, notwendige Gutachten (z. B. Schall-, Verkehrs- und Lichtgutachten) sowie die eigentlichen Bauarbeiten sollen vom TSV Havelse getragen werden. Seitens der Stadt Garbsen ist keine finanzielle Beteiligung vorgesehen.

Ein Gewinn für den Sport und die Stadt
Der geplante Ausbau könnte sich nicht nur für den TSV Havelse, sondern für ganz Garbsen als großer Gewinn erweisen. Ein modernes Stadion würde nicht nur die sportlichen Möglichkeiten des Vereins verbessern, sondern auch die Stadt als Sport- und Veranstaltungsstandort aufwerten. Höhere Zuschauerzahlen, ein attraktiveres Stadionerlebnis und mögliche wirtschaftliche Impulse durch Veranstaltungen könnten langfristig positive Effekte haben.
Mit der einstimmigen Zustimmung des Ortsrats wurde ein wichtiges Signal für die sportliche Zukunft des TSV Havelse und der Stadt Garbsen gesetzt. Doch es bleibt ein langer Weg, bis die Bauarbeiten tatsächlich beginnen können.
Für den TSV Havelse heißt es jetzt: Geduld bewahren – aber das große Ziel fest im Blick behalten.
GCN/bs