Garbsen – Sie wollen’s besser machen: Berenbosteler Elftklässler engagieren sich als „Digital-Botschafter“ für die Smart-City. Stadtwerke unterstützen Gymnasium und Bildungsinitiative „Nachwuchskraft“ bei Ideen für die Stadt von morgen.
Die „Schere im Kopf“ muss weg, Platz machen für vielleicht aberwitzig erscheinende Gedanken. Für vielleicht auf den ersten Blick schier Unglaubliches. Aber auf jeden Fall für Ideen rund um die Digitalisierung oder neudeutsch gesagt: für smarte Projekte. Seit mehreren Jahren bereits beschäftigen sich die Stadtwerke mit diesem Thema bei dem von ihnen mitgegründeten Verein Diginauten – und können auf smarte Prototypen wie Bodenfeuchtesensoren für Bäume oder die digitale Messung von Füllständen für Abfallbehälter verweisen.
Doch was macht für Jugendliche eine „Smart City“ aus? Und was wünschen sich diejenigen von der Stadt von morgen, die auch übermorgen noch darin leben werden? Welche digitalen Konzepte könnte es für die Arbeitswelt, Gesundheit, Energie und Mobilität oder fürs Wohnen geben? Gedanken darüber machen sich derzeit vor allem 25 Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Berenbostel.
Die 16- bis 17-Jährigen der 11 B sind eine der insgesamt vier Schulklassen aus der Stadt und der Region Hannover, die beim Projekt „Bessermacher:in“ mitwirken und dabei von den Stadtwerken Garbsen ideell und finanziell unterstützt werden. Das Projekt geht auf die Initiative „Nachwuchskraft“ aus Hannover zurück, die die insgesamt 90 Elftklässler – außerdem dabei sind Klassen vom Gymnasium Mellendorf, von der Helene-Lange-Schule und der Goetheschule Hannover – seit Februar auf ihrem jeweiligen ideenreichen Weg zu einer Smart City betreuen.
Die Organisatoren der Initiative geben Tipps in Workshops und erarbeiten mit den Schülerinnen und Schülern Stadtwerke unterstützen Gymnasium und Bildungsinitiative „Nachwuchskraft“ bei Ideen für die Stadt von morgen Themenvorschläge, die gebaut oder auf den Laptop gebracht und bei den Smart-City-Days am 27. und 28. Juni auf dem Opernplatz in Hannover präsentiert sowie prämiert werden.
Am Dienstagvormittag tauschte die Berenbosteler 11 B mit Klassenlehrerin Nathalie Foury-Feesche ihren Klassenraum gegen den Kreativraum des Produktionstechnischen Zentrums Hannover, wo sie sich im vierten Workshop Infos aus erster Hand von Stadtwerke-Geschäftsführer Daniel Wolter zu den aktuellen Smart-City-Projekten des Energieversorgers holten. „Wir sollten digitale Angebote als Chance sehen und nutzen. Solche Angebote sind ein wichtiger Schlüssel beim Klimaschutz genauso wie bei der Gestaltung von Städten und Schulen“, machte Wolter deutlich. Und an die Berenbosteler Gymnasiasten gewandt: „Sie sind unsere Digital-Botschafterinnen und -Botschafter. Nehmen Sie uns mit bei Ihren Ideen für eine nachhaltige, effiziente und vernetzte Welt, begeistern Sie sich und uns als Gesellschaft“, ermunterte er die Teilnehmenden.
Hier setzt die Initiative Nachwuchskraft an. „Wir wollen die Visionen und die Kraft des Nachwuchses nutzen, um Impulse für Projekte und Angebote schaffen, damit der Standort Hannover auch zukünftig gestärkt wird“, sagt Initiator Kai Schirmeyer. Zwar verbleiben ein paar Wochen bis zum großen Finale Ende Juni auf dem Opernplatz. Doch die Zeit drängt. Schließlich gibt es nur noch drei weitere Workshops, an denen die komplette Klasse einen ganzen Schultag für ihre Projektarbeit nutzen kann.
Ob die Jugendlichen am Ende eine Feedback-zur Unterstützung von Lehrenden entwickeln oder nach ihren Vorstellungen künftig ein Gesundheitstruck durch Garbsen fährt, bleibt abzuwarten. Der Teamgedanke bei solchen Projekten ist es, der die meisten inspiriert. „Die Arbeitsatmosphäre und die Aufgabe finde ich einfach spannend“, beschreibt Juan Pablo (16) seine Motivation. Für Carolin (17) ist die Digitalisierung eine Herausforderung, auf die sie sich freut. „Wo hat man sonst die Chance, in jungen Jahren etwas zu bewirken?“, fragt sich die junge Frau.
GCN/Stadtwerke/GCN