Garbsen/Neustadt – Die LeineNetz, ein Tochterunternehmen der Ideenstadtwerke und Stadtwerke Garbsen hat den ersten so genannten „Smart Meter“ verbaut. Das intelligente Messsystem soll in Zukunft unter anderem in deutschen Haushalten den Stromverbrauch transparenter und für Endkunden über Weboberflächen und Apps abrufbar machen.
Auch können Energieversorger und -erzeuger anhand der verschlüsselt übertragenen Daten das Netz besser steuern. Gerade dieser Punkt wird durch die zunehmend dezentrale ökologische Stromerzeugung, zum Beispiel durch Photovoltaik oder Windenergie, und gleichzeitig immer stärkere Verbrauchsspitzen stetig wichtiger. Letztere entstehen vor allem durch Elektroautos, die beispielsweise in einem Straßenzug abends nach der Rückkehr von der Arbeit relativ gleichzeitig Strom aus dem Netz ziehen.
Die LeineNetz setzt nun gemäß einer europaweit auf den Weg gebrachten und nun in deutsches Recht überführten Richtlinie den Einbau der Smart Meter zunächst in allen Haushalten mit einem Verbrauch von über 6000 Kilowattstunden pro Jahr um. Die erste so genannte „Golden Device“, also sinngemäß das Premierengerät, hat das Team um Projektleiter Rolf Haack nun in Garbsen in einem Verteilerkasten für Straßenlaternen verbaut: „Der sukzessive Tausch sehr vieler traditionellen Stromzähler gegen intelligente Messsysteme beziehungsweise Smart Meter wird uns als Netzbetreiber die nächsten Jahre begleiten. Es beginnt ein aufregender und zukunftweisender Weg – wir sind stolz, dass nun der erste große Meilenstein erreicht ist und wir den ersten Smart Meter verbauen konnten.“
Einige Haushalte in Neustadt und Garbsen haben bereits vor einiger Zeit ein Anschreiben mit der Wechselankündigung bekommen – in Kürze folgt ein weiteres Schreiben, um einen konkreten Termin zu vereinbaren. „Die meisten der auszuwechselnden Stromzähler werden anfangs eher nicht in privaten Haushalten zu finden sein, denn die Grenze von 6000 Kilowattstunden Jahresverbrauch überschreiten die wenigsten Privathaushalte. Es kann aber immer mal wieder dazu kommen, dass beispielsweise in einem Mehrparteienhaus, in dem ein Haushalt mehr als 6000 Kilowattstunden verbraucht, auch gleich alle anderen Zähler von den Haushalten mit einem geringeren Verbrauch gewechselt werden“, weiß Haack.
Beim Austausch eines traditionellen sogenannten Ferraris-Zählers mit einem „Rädchen“ wird dieser durch einen digitalen Zähler – oder genauer eine moderne Messeinrichtung – ausgetauscht und bekommt als zusätzliches Modul noch ein Smart Meter Gateway. Mit diesem Modul erst wird der intelligente digitale Zähler „smart“ und kann Daten versenden. „Dort wo schon moderne Messeinrichtungen verbaut wurden, muss also nur noch das Smart Meter Gateway ergänzt werden“, so Haack weiter.
Mehr Infos zu den verschiedenen Zählerarten sowie Antworten auf häufige Fragen stellt die LeineNetz auf ihrer Internetseite ab sofort zur Verfügung.
GCN/bs