Garbsen – Würdevolle Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes im Rathaus Garbsen war gut besucht.
Hartmut Büttner konnte sehr zufrieden sein. Eine vom Niedersächsischen Netzwerk für SED- und Stasiopfer initiierte Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der früheren DDR war interessant, würdevoll und gut besucht. Der heutige Ratsherr und frühere Bundestagsabgeordnete hatte das Netzwerk für heute in Niedersachsen lebenden Opfern der zweiten Diktatur in Deutschland 2010 ins Leben gerufen.
Mitveranstalter waren der CDU Bundestagsabgeordneter Dr. Hendrick Hoppenstedt und die CDU des Stadtverbandes Garbsen. Durch lange Staus auf der A2 konnte der Parlamentarische Geschäftsführer seiner Fraktion erst zum Ende der Veranstaltung das Garbsener Rathaus erreichen. Vorsichtshalber hatte der Abgeordnete den CDU-Regionsvorsitzenden Bernward Schlossarek zu seiner Vertretung aktiviert.
Schlossarek und Bürgermeister Claudio Provenzano begrüßten die dauerhaften Aktivitäten von Hartmut Büttner und freuten sich besonders über die Anwesenheit einer ganzen Reihe von Opfern der SED-Diktatur.
Diese waren in der DDR schon bei kleinen Abweichungen vom gewünschten SED-Kurs Verfolgung, Zersetzung und sogar psychischer Folter ausgesetzt. Mit Erschütterung nahmen die Besucher Kurzberichte über die menschenunwürdige Haft und die makabren Zustände in den “Zuchthäusern” der DDR zur Kenntnis.
Einer durch Power-Point-Elemente angereicherten Darstellung der Vorgeschichte und dem Ablauf der dramatischen Ereignisse des Juni 1953 folgten Originalwochenschauberichte aus Ost und West. Die bejahrten Filme zeigten eindrucksvoll, wie sich aus einer Protestdemonstration gegen die Erhöhung von Arbeitsnormen ein Volksaufstand entwickelt hatte.
Der Aufstand wurde in Ostberlin am Mittag des 17.Juni brutal mit Schusswaffen bewaffneter DDR-Truppen und durch Panzer der Sowjetarmee niedergeschlagen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich der Aufstand auf die ganze DDR. In immerhin 560 Orten kam es zu Demonstrationen, Streiks und auch zu Gewalttätigkeiten.
Zur Eröffnung einer kleinen Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur kam der Mitveranstalter Hendrik Hoppenstedt doch noch rechtzeitig. Hartmut Büttner, Hendrik Hoppenstedt und der Landtagsabgeordnete Rüdiger Kauroff eröffneten die Ausstellung unter dem Beifall der Anwesenden.
Die Plakatausstellung kann jetzt von den Garbsener Schulen gezeigt werden. Die Schulen werden angeschrieben und können sich um eine Präsentation der Ausstellung bewerben. Hendrik Hoppenstedt forderte in einem emotionalen Beitrag die Garbsener Schulleitungen auf das Thema des niedergeschlagenen Arbeiteraufstandes im Unterricht zu behandeln. Man müsse aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Auf deutschem Boden dürfe es niemals mehr eine Diktatur geben.
GCN/bs