Garbsen – Restaurantbesuche in Garbsen – Ein Luxus, den sich immer weniger Menschen leisten können.
Ein Appell an die Politik vom Bundesverband der Systemgastronomie: “Die fairen 7% müssen bleiben!”
Essen gehen war einmal ein Vergnügen, das sich viele leisten konnten. Doch in Zeiten steigender Preise für Rohstoffe, Personalmangel und anderen wirtschaftlichen Herausforderungen ist der Restaurantbesuch für viele Menschen in Garbsen und darüber hinaus zu einem Luxus geworden, den sie sich schlichtweg nicht mehr leisten können.
Die Stimmen aus Garbsen
Sebastian aus Garbsen-Mitte bringt es auf den Punkt: “Früher habe ich mit meiner Frau und den Kindern am Wochenende ab und zu spontan entschieden, auswärts zu essen. Das geht heute einfach nicht mehr. Ein Restaurantbesuch mit Frau und zwei Kindern kostet uns heute an die 100 Euro, das können wir uns nicht mehr leisten.”
Auch Rentnerin Angela aus Altgarbsen sieht die Entwicklung kritisch: “Mein Mann und ich sind früher öfters essen gegangen. Das ist leider vorbei. Wenn jetzt die Preise in der Gastronomie wegen der Mehrwertsteuererhöhung nochmal angehoben werden müssen, kommt ein Restaurantbesuch für uns gar nicht mehr in Frage.”
Solche und andere Stimmen haben wir bei unserer Umfrage in Garbsen immer wieder gehört, alle Befragten wollten Ihren vollständigen Namen nicht nennen, da Ihnen diese Aussagen peinlich sind. “Das ganz normale Leben ist so teuer geworden, dass wir ständig jeden Cent umdrehen müssen, das macht einfach keinen Spaß mehr, Essen gehen ist ein Luxus, der für uns leider tabu ist” , sagt ein Leser aus Havelse.
Der Appell an die Politik
Eine kürzlich veröffentlichte Pressemeldung vom 27. Oktober 2023 vom Bundesverband der Systemgastronomie appelliert an die politischen Entscheider, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Speisen beizubehalten. Ab Januar 2023 soll dieser wieder auf 19% steigen. Markus Suchert, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Systemgastronomie (BdS), stellt klar: “Die Zahlen zeigen eine positive Entwicklung und noch wichtiger: es gibt definitiv Spielraum. Daher muss die Politik jetzt Farbe bekennen.”
Die Gastronomiebranche steht vor enormen Herausforderungen: Kostensteigerungen bei Energie, inflationsbedingt hohe Lebensmittelkosten, anhaltender Fachkräftemangel und steigende Personalkosten. “Die finanziellen Reserven der Gastronomen sind schlichtweg aufgebraucht. Das bedeutet, dass eine Rückkehr zum erhöhten Mehrwertsteuersatz an die Gäste weitergegeben werden müsste”, so Suchert.
Die Konsequenzen, auch für Garbsen
Auch die Gastronomen aus Garbsen spüren die Veränderungen. Wenn die Mehrwertsteuer auf Speisen wieder erhöht wird, könnten sich bestimmte Gästegruppen einen Restaurantbesuch wohl kaum noch leisten, das ist auch den Gastronomen bewusst. Nach GCN Informationen werden jetzt bereits weniger Weihnachtsfeiern gebucht, was für viele Restaurantbesitzer jahrelang eine wichtige Einnahmequelle gewesen ist.
Fazit
Es ist an der Zeit, dass die politischen Entscheider handeln. Die Gastronomie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch das soziale Leben bereichert. Die aktuelle Lage ist für alle Beteiligten schwierig, doch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen würde die Situation für viele Menschen in Garbsen und darüberhinaus noch weiter verschärfen. Daher sollte der Appell der Branche ernst genommen werden: “Die fairen 7% müssen bleiben!”, sagt der Bundesverband der Systemgastronomie.
GCN/bs