Garbsen – Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auch für Garbsen im Einsatz – Rettungshubschrauber Christoph 4
Der Rettungshubschrauber Christoph 4, ein unverzichtbarer Bestandteil der Notfallrettung in der Region Hannover, hat im Jahr 2023 eine bemerkenswerte Einsatzbilanz vorgelegt. Mit insgesamt 1.153 Einsätzen verzeichnete der am Standort der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stationierte orangefarbene Zivilschutzhubschrauber einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem 1.359 Einsätze gezählt wurden. Natürlich wird der Rettungshubschrauber auch in Garbsen eingesetzt, wenn es nötig ist.
Wandel in der Einsatzstruktur
Interessanterweise ist ein Anstieg bei den sogenannten Sekundärflügen, also Verlegungstransporten von Patienten zwischen Kliniken, zu verzeichnen. Diese stiegen von 21 im Jahr 2022 auf 27 im vergangenen Jahr. Diese Flüge sind besonders kritisch, da sie oft Patienten betreffen, die während einer Operation oder aufgrund anderer dringender medizinischer Komplikationen schnellstmöglich in eine spezialisierte Klinik verlegt werden müssen.
Ursachen und Auswirkungen
Marc Lüpkemann, Notfallsanitäter der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) vom CH 4, erklärt, dass Veränderungen in der Krankenhauslandschaft, wie Schließungen oder Spezialisierungen von Kliniken, zu einem erhöhten Bedarf an Verlegungsflügen führen. Die geplante Krankenhausreform der Ampelkoalition wird voraussichtlich zu einer Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft führen, wodurch die Luftrettung, insbesondere in ländlichen Gebieten, eine noch wichtigere Rolle einnehmen wird.
Rückgang bei Rettungseinsätzen
Der Rückgang bei den Rettungseinsätzen wird teilweise durch die erweiterten Kompetenzen der Notfallsanitäter*innen erklärt, die nun Schmerzmittel verabreichen dürfen, was die Notwendigkeit für Nachforderungen zur Schmerzbekämpfung verringert hat. Zudem hat die Einführung einer standardisierten Notrufabfrage in der Rettungsleitstelle zu einer effizienteren Einsatzselektion geführt.
Das Team hinter Christoph 4
Seit September 2023 wird das Team von CH 4 von Notärztin Dr. Friederike Weidemann, zusammen mit den erfahrenen Notfallsanitätern Marc Lüpkemann und Philip Rohmann, geleitet. Dr. Weidemann betont die Bedeutung dieser Arbeit für ihre praktische Erfahrung.
Über Christoph 4
Christoph 4 ist ein integraler Bestandteil der Luftrettung, an dem zahlreiche Institutionen beteiligt sind. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Niedersachsen/Bremen ist für den Dienstbetrieb verantwortlich, während die Piloten von der Bundespolizei gestellt werden. Die Notärzte gehören zur Klinik für Unfallchirurgie der MHH, und der Stützpunkt wird vom Land Niedersachsen getragen. Der Hubschrauber kann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang alarmiert werden und deckt ein breites Einsatzgebiet ab. Weitere Informationen finden sich unter www.christoph4.de.
Mit dieser Bilanz und den anstehenden Herausforderungen bleibt Christoph 4 ein unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung in der Region, der sich ständig an die sich wandelnden Bedürfnisse der Gesundheitsversorgung anpasst.