Ganztagsbetreuung Grundschulen ab 2026 – Stadt Garbsen investiert Millionen in Ausbau und Organisation

Der Ratssaal war bis auf den letzten Platz besetzt /Foto: Stadt Garbsen

Garbsen – Ganztagsbetreuung Grundschulen ab 2026 – Stadt Garbsen investiert Millionen in Ausbau und Organisation

Ab August 2026 gilt bundesweit der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Die Stadt Garbsen hat dieses Thema frühzeitig aufgegriffen und dazu Kultusministerin Julia Willie Hamburg zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus eingeladen. Der Ratssaal war bis auf den letzten Platz besetzt – zahlreiche Eltern, Schulleitungen, Lehrkräfte, Trägervertretungen und Ratsmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte zu informieren.

Bürgermeister Claudio Provenzano zeigte sich nach der Veranstaltung zufrieden: „Unser Ziel war, Eltern und Schulen Orientierung zu geben – und das ist uns gelungen.“ Viele Fragen konnten direkt beantwortet und Missverständnisse ausgeräumt werden.

Die Kultusministerin stellte in ihrem Vortrag die landesweiten Planungen und Förderprogramme vor. Dabei ging sie auf Themen wie die Organisation der Mittagsverpflegung, bauliche Anpassungen und Finanzierungsfragen ein. Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Ministerin und den Bürgermeister zu richten.

In seinem Fazit betonte Provenzano, dass die erfolgreiche Umsetzung des Ganztags nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich sei. Während die rechtliche Verantwortung beim Land Niedersachsen liege, seien die Schulen für die organisatorische Umsetzung zuständig. Die Stadt Garbsen wiederum schaffe die räumlichen Voraussetzungen, organisiere die Essensausgabe und unterstütze die Umsetzung vor Ort. Auch die Ferienbetreuung wird künftig von der Stadt beauftragt, nachdem die Region Hannover die Zuständigkeit übertragen hat.

Finanziell stellt Garbsen erhebliche Mittel bereit: Rund 2,4 Millionen Euro sollen im Jahr 2026 und etwa 4,3 Millionen Euro im Jahr 2027 für den Ausbau der Ganztagsbetreuung eingeplant werden – vorbehaltlich der Zustimmung des Rates. Weitere Investitionen in Millionenhöhe sind für Baumaßnahmen sowie zusätzliches Personal vorgesehen. Provenzano machte deutlich, dass der größte Teil der Kosten von der Stadt getragen wird und forderte eine stärkere finanzielle Unterstützung durch Bund und Land.

Besonderen Wert legt die Stadt darauf, dass alle elf Grundschulstandorte gut vorbereitet in die Ganztagsphase starten. „Wir wollen Lösungen für alle – und zwar so, dass kein Kind und keine Familie durch den Übergang in den Ganztag benachteiligt wird“, erklärte der Bürgermeister.

Auch Kultusministerin Julia Willie Hamburg unterstrich die Bedeutung der Ganztagsbetreuung: „Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist ein großer Schritt für Familien und Kinder in Niedersachsen. Wir wollen Bildung und Betreuung zusammen denken – verlässlich, qualitätsvoll und sozial gerecht.“

Viele Eltern zeigten sich nach der Veranstaltung erleichtert, dass die Stadt Garbsen bereits konkrete Schritte unternimmt. Provenzano zog ein positives Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg. Die Umsetzung kann nur gelingen, wenn Land, Kommune, Schulen, Eltern und Träger an einem Strang ziehen – und genau das ist gestern Abend spürbar geworden.“

GCN/bs