Garbsen – Mahnung zum Miteinander – Garbsen gedenkt am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt.
Mit einer bewegenden Gedenkstunde im Rathaus hat die Stadt Garbsen am Volkstrauertag an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt erinnert. Bürgermeister Claudio Provenzano rief eindringlich dazu auf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – nicht nur global, sondern ganz konkret im Alltag. „Wir alle können dazu beitragen, mehr Frieden in die Welt zu tragen – auch im Alltag bei uns in Garbsen“, betonte er vor den zahlreichen Teilnehmenden.
Junge Stimmen im Mittelpunkt
Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf den Perspektiven junger Menschen. Angesichts der aktuellen Debatten über Erinnerungskultur, Verteidigungsfähigkeit und eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht wolle man vor allem ihre Sicht sichtbar machen, so Provenzano: „Wer Verantwortung übernehmen soll, muss auch gehört werden.“
Karolin Milek von der IGS Garbsen erinnerte daran, dass die Opfer von Kriegen nicht zu bloßen Zahlen verkommen dürfen. Hinter jedem Schicksal stünden Schicksale, Träume und Hoffnungen. „Frieden muss erschaffen werden“, sagte sie und appellierte an die Anwesenden, sich aktiv dafür einzusetzen.
Karl Pohler von der Sophienschule stellte die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns heraus: „Wie viele Geschichten werden nicht mehr erzählt?“, fragte er und plädierte dafür, das Bewusstsein für die Lehren der Geschichte wachzuhalten.
Appell der Kirchen: Orte ohne Hass schaffen
Auch Vertreter der Kirchen machten auf die Bedeutung von Versöhnung aufmerksam. Pastor Julius Kafuti von der Katholischen Kirchengemeinde erinnerte daran, dass die Gräber der Opfer unmissverständlich zur Eintracht mahnen. Pastor Yoo-Jin Jhi von der Willehadikirchengemeinde ergänzte: „Wir müssen Sorge dafür tragen, dass es Orte ohne Hass und Missgunst gibt.“

Musik und Kranzniederlegungen in den Stadtteilen
Musikalisch begleitet wurde die Gedenkstunde von Johann Deeb von der Musik- und Kunstschule Garbsen, der mit seinem Spiel für einen würdigen Rahmen sorgte. Auch in weiteren Stadtteilen Garbsens fanden Kranzniederlegungen an Ehrenmalen statt, bei denen Bürgerinnen und Bürger ebenfalls der Opfer von Krieg und Gewalt gedachten.
Die Gedenkveranstaltung machte deutlich: Der Volkstrauertag ist nicht nur Erinnerung an die Vergangenheit, sondern vor allem ein Auftrag für die Zukunft – für Frieden, Zusammenhalt und ein respektvolles Miteinander.
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