ADFC Garbsen-Seelze gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen

v.l. Michael Thürnau, Margret Fiene, Werner Meyer und Karl-Heinz Giese (Foto: NDR 1)

Garbsen – Rund ums Rad ging es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 5. September zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Margret Fiene, Werner Meyer und Karl-Heinz Giese mit Moderator Michael Thürnau über die Arbeit des ADFC – des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. – in Seelze und Garbsen mit 240 Mitgliedern.

Hier wird das gesamte Spektrum zwischen Tourismus und Verkehrspolitik abgedeckt. Nur noch Fahrrad – das trifft nicht ganz zu, da noch ein Auto in der Familie vorhanden ist.

Aber auf insgesamt 7 000 Rad-Kilometer im Jahr kommt Werner Meyer. Radfahren ist gut für die eigene Gesundheit, die Umwelt, und man kommt auch noch mit netten Menschen zusammen, bestätigt er überzeugt.

Er ist schon früher mit dem Rad zur Arbeit gefahren, zumindest im Sommer, erzählt der Rentner heiter. Radfahren ist im Laufe der Zeit immer schöner geworden.

Die Entwicklung entstand in den 90er Jahren, und heute wird ein Radfahrer nicht mehr belächelt, wenn er vor einem Hotel vorfährt. Werner Meyer ist Toleranz im Straßenverkehr unter den einzelnen Verkehrsteilnehmern sehr wichtig.

Seit inzwischen einem Jahr hat er ein Pedelec, fährt aber meist, ohne den Motor dazu zu schalten, es sei denn, es herrscht starker Gegenwind oder er muss eine steile Brückenauffahrt überwinden.

Auch Margret Fiene ist überzeugte Radlerin – und hat ihr Auto abgeschafft. Für längere Strecken nutzt sie öffentliche Verkehrsmittel. Zum Markt oder zum täglichen Einkauf geht sie zu Fuß. Inzwischen nutzt auch sie ein Pedelec.

Ihre Strecken an den Wochenenden liegen um 100 km, in der Woche bei 40 bis 50 km. Ihr längster Weg waren 140 km. Sie ist gern im ADFC, zumal sich dort auch Gäste anschließen können, die nicht unbedingt im Club sind.

Es gibt „Kaffeefahrten“ zu ausgewählten Cafés, „Feierabendtouren“ ab 17 Uhr – jeweils um 30 km Strecke wird bewältigt.

Besondere Ziele stehen am Wochenende auf dem Programm – am Sonntag um 10 h geht’s los über eine Strecke von bis zu 60 km, beispielsweise in den Park der Sinne nach Laatzen, in den Bonsaigarten, zum Minigolf nach Steinhude oder zur Porta Westfalica.

Auch eine Grünkohltour wird angeboten. Wenn Leute kommen, finden diese Touren bei jedem Wetter statt. Wenn niemand zum Treffpunkt kommt, fällt die Tour natürlich aus.

Während der Woche nehmen Rentner gern an den Kaffeetourenteil. Doch auch Berufstätige schließen sich gern an. Einer fährt immer voran, einer macht den Schluss, so dass niemand zurückgelassen wird.

Wenn jemand ein Problem hat, kümmern sich die Radfahrer darum. Einer, der helfen kann, ist immer dabei, notfalls auch für eine Reparatur.

Mit seinem Liegefahrrad fällt Karl-Heinz Giese auf. Aber von „Schlafen“ ist keine Rede, lacht er. Er ist aus gesundheitlichen Gründen 1990 auf dieses Rad umgestiegen.

„Man muss sehr viel aufmerksamer sein“, stellt er fest: Liegeradler sehen schlechter und werden schlechter gesehen. Der ADFC bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit auch mit den Zuständigen in Sachen Verkehr.

Heute haben die Radfahrer mehr Aufmerksamkeit, denn es werden Radwege gebaut und haben mehr Qualität, obwohl noch Wünsche offen sind. Nur eine Verkehrswende kann helfen, denn Städte – wie Seelze – sind eng.

Dort kann nicht einfach eine zusätzliche Spur für Radfahrer angelegt werden. Dann müssen sich Fußgänger und Radfahrer einig sein in der Nutzung.

Aber Parteien laden auch ein, so dass die Mitglieder des ADFC sich einbringen können in die Planungen. Gerade Sicherheit ist ein wesentliches Thema: Abstände zwischen Räder und PKW sind oft zu gering, weil die Breite der Straße nicht mehr zulässt.

Dort sieht Karl-Heinz Giese noch Gefahren, an deren Verringerung dringend gearbeitet werden muss. Bisher wurde ihm noch kein Fahrrad gestohlen – er schließt aber auch immer zwei Schlösser an und nutzt in Hannover beispielsweise das Fahrradparkhaus.

Werner Meyer erinnert daran, dass der ADFC auch Fahrräder kodiert, und zwar vier bis sechs Mal im Jahr.

Ortsgruppenvorsitzender Werner Meyer sagt, jedes Fahrrad sei gut, mit dem man fahren kann. Es muss nicht ein Pedelec oder E-Bike sein.

Auch er plädiert für Einigkeit und Toleranz unter Radfahrer, Fußgängern und Autofahrern. Zu dieser Zusammenarbeit tragen alle im ADFC gern bei.

Ein Fahrrad braucht mehr Platz, als es derzeit hat, erklärt Karl-Heinz Giese. Heute wird mehr Platz benötigt als in den 60er Jahren.

Immer mehr Städte schreiben Verkehrskonzepte und wollen weniger Autos und mehr Radfahrer unterstützen.

Von Montag bis Freitag heißt es zwischen 12 und 13 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen „Die Plattenkiste – Hörer machen ein Musikprogramm“.

Die Sendung wird komplett von den Gästen gestaltet. In der Sendung können sich Vereine, Clubs, Organisationen vorstellen – egal ob Chor, Surfclub, Theater- oder Selbsthilfe-Gruppe. Informationen zur Bewerbung unter www.ndr1niedersachsen.de

GCN/kk