Garbsen – In der Region Hannover und im Heidekreis sind jetzt elf neue junge Menschen in ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter und zur Notfallsanitäterin bei den Johannitern gestartet. Drei Jahre werden sie jetzt in den Rettungswachen Garbsen, Langenhagen, Schwarmstedt und Wunstorf ausgebildet und sind dann nach ihrem Abschluss das höchstqualifizierteste nicht-ärztliche Personal auf einem Rettungswagen.
Im Notfall sind gute Teamarbeit und Kommunikation das A und O. Deshalb stand in der ersten Woche Teambuilding im Fokus. In einem ersten Schritt lernten die neuen Notfallsanitäter-Azubis die sogenannten CRM-Leitlinien kennen. CRM kommt ursprünglich aus der Luftfahrt und bedeutet Crisis bzw. Crew Resource Management. „Diese Leitlinien geben eine Hilfestellung in der Kommunikation und zeigen den Faktor Mensch auf“, erklärt Matthias Riemann, Praxisanleiter der Rettungswache Garbsen. „In unserem Job kommen wir in stressige Situationen und müssen wissen, wie wir diese Situationen durch effiziente Kommunikation meistern können.“ Dazu gehört es auch, den Umgang mit Fehlern zu lernen und erste Fallstricke zu erkennen. „Wir möchten den Auszubildenden von Anfang an Sicherheit vermitteln“, so Riemann. Deshalb gab es einen Part „erfolgreiches Scheitern“ dazu, denn: „Fehler sind ein Teil des Lernprozesses.“
Neben einem Tag Theorie bekamen die neuen Johanniter viel zu sehen. Gemeinsam haben sie sich die Flughafenfeuerwehr am Hannover Airport angeschaut und einen Einblick in den Alltag der Feuerwehrleute bekommen. Vom speziellen Löschfahrzeug bis hin zu Verfahrensweisen bei Unfällen auf dem Flughafengelände hatten die Mitarbeitenden der Feuerwehr einiges zu zeigen. Außerdem ging es für die Azubis unter Tage. Im Kali-Bergwerk in Wunstorf gab es einen Vortrag über die Geschichte des Bergwerks Sigmundshall. Hier wurden die Abbaumethoden erklärt. Alles mit entsprechendem fachlichen Hintergrund: Einsatzlagen und Meldungen wurden ebenso besprochen wie Gefahrenstoffe. Nach der Theorie konnten sich die Johanniter in 1150 Metern Tiefe sämtliche Gerätschaften sowie die dortige Kfz-Werkstatt anschauen, bevor es eine Führung der Werksfeuerwehr gab. Einen entspannten Abschluss der „Erstorientierungswoche“ gab es mit einer Agenten-Rallye durch Hannover. Das Ziel: im Team so viele Aufgaben wie möglich lösen und dabei spielerisch die Stadt kennenlernen.
In dieser Woche fängt für die elf angehenden Notfallsanitäter die Schule an. Ihren ersten Lernblock absolvieren sie an der Johanniter-Akademie in Hannover, bevor es im November wieder in die heimische Rettungswache geht. In Schwarmstedt beginnen zwei neue Auszubildende, in Garbsen, Langenhagen und Wunstorf sind es jeweils drei.
Diese Erstwoche zur Orientierung gibt es in der Form seit 2020. „Die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter organisieren jedes Mal eigenverantwortlich ein interessantes und abwechslungsreiches Programm“, erklärt Philipp Petzold, zuständig für die Gesamtkoordination der Praxisanleitung. „Die Kollegen investieren viel Zeit und sind dabei überdurchschnittlich engagiert.“
GCN/eo