Ausbildung für die Sicherheit in Garbsen: Freiwillige Feuerwehr übt mit den neuen Drehleitern

Ausbildung für die Sicherheit in Garbsen: Freiwillige Feuerwehr übt mit den neuen Drehleitern
FFW Garbsen und Berenbostel lernen die neuen Drehleitern kennen. Foto: rawpcis.de

Garbsen – Ausbildung für die Sicherheit in Garbsen: Freiwillige Feuerwehr übt mit den neuen Drehleitern.

Nachdem letzte Woche die neuen Drehleitern von den Freiwilligen Feuerwehren Garbsen und Berenbostel übernommen wurden (wir berichteten), beginnt nun die Phase der  Ausbildung und Einarbeitung mit den Fahrzeugen. Am 15. Juli trafen sich dazu die Kameraden und Kameradinnen der beiden Wehren am Wasserstraßenkreuz in Seelze.

Denn erst, wenn wenn sich die Bedienungsmannschaften mit den neuen Leitern auskennen und gut damit umgehen können, werden die Fahrzeuge in den aktiven Dienst übernommen und die alte Drehleiter in Garbsen ausgemustert. Schließlich muss auch nachts um 3 Uhr jeder Handgriff sitzen, wenn eine Alarmierung erfolgt, so der stellv. Ortsbrandmeister Thomas Ochmann.

Ausbildung für die Sicherheit

Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine ca. 6 Monate dauernde Ausbildungsphase geplant. Als Außenstehender stellt sich die Frage, warum dauert das so lange? Die Antwort liefern die beiden Fahrzeuge selbst. Im Vergleich zu früheren Drehleitern hat auch hier die Digitalisierung zugeschlagen. So verfügen die neuen Drehleitern mit Hilfe von Sensorik, Elektronik und Software über eine derart große Funktionsfülle, dass davon nicht nur Außenstehende, sondern auch die Fachleute begeistert sind. Aber: Nur wer sich mit dieser Funktionsfülle gut auskennt, kann sie im Einsatz auch sicher beherrschen.

Was ist neu?

Was sofort auffällt: Heute gibt es überall am Fahrzeug LED, um das Umfeld zu beleuchten und Kameras, um das Umfeld sichtbar zu machen. Und einen externen Stromerzeuger benötigt man auch nicht mehr, der ist „eingebaut“, ebenso der Schlauch. Über die gesamte Länge der Leiter gibt es eine Standleitung, die vom Wasseranschluss bis zum Monitor, der Spritze am Korb, reicht. Die muss übrigens kein Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau manuell bedienen. Wie alles andere auch, lässt sich der Wassereinsatz mittels Bildschirm, Tastatur und Joystick steuern. 

Noch ein interessantes Beispiel aus der Sensorik, das stellvertretend für viele weitere Funktionen steht, bei denen die Leiter „mitdenkt“ und bei Gefahrensituationen automatisch warnt: Nähert man sich mit dem Korb einer Hochspannungsleitung auf 200m, schlägt die Leiter Alarm. Gerade nachts bilden solche Stromleitungen eine große Gefahr, da sie kaum zu erkennen sind und in der Hektik des Einsatzes dann auch einmal übersehen werden. Der stellv. Ortsbrandmeister Thomas Ochmann verspricht sich davon und von den weiteren Funktionen, bei denen die Leiter „mitdenkt“, ein bedeutendes Mehr an Sicherheit für seine Kameraden.

Dazu bieten die neuen Drehleitern weitere „Mehrwerte“. Konnten Drehleitern früher ausschließlich zum Bergen von Personen aus Häusern genutzt werden, sind die neuen Leitern für einen multifunktionalen Einsatz geeignet. So kann man beispielsweise auch das Rettungsboot damit zu Wasser lassen. Aber auch das will alles probiert und erlernt werden und so wird dies eine der weiteren Übungen sein.

Übung am Samstag

An der Flutbrücke wurde am Samstag zunächst der allgemeine Umgang mit den Fahrzeugen erlernt. Auch der Gebrauch der Leitern, deren Steuerung und Bedienung sowie der Löschvorgang von der Leiter aus wurden geprobt.

Die eigentliche Bedienungsmannschaft besteht aus 15 sog. Drehleitermaschinisten, ausgebildet werden jedoch alle Mitglieder der Feuerwehren, denn es macht, so der stellv. Ortsbrandmeister Thomas Ochmann, Sinn, dass sich jeder mit den Gegebenheiten, Anforderungen und Möglichkeiten der Drehleiter, auskennt. Und so waren alle Beteiligten hoch motiviert und mit viel Engagement dabei, sich mit den neuen Leitern vertraut zu machen. 

Ein kleiner Ausflug mit der Leiter am Ende zeigte uns, Höhenangst ist bei der Ausbildung für die Sicherheit fehl am Platz. Weitere „Ausflüge“ mit den neuen Leitern werden die Feuerwehrmänner und -frauen noch an diversen Samstagen haben, bis die Ausbildung abgeschlossen ist. Und nicht zu vergessen: Diese Zeit ist die Freizeit der Beteiligten. D.h. sie verbringen einen großen Teil ihrer freien Zeit zum Wohle der Garbsener Bürger und Bürgerinnen.

GCN/wx