Garbsen – Schüler aus Berenbostel tüfteln im Rahmen des Projektes “Bessermacher:in” für die smarte Stadt von morgen.
Seit März 2023 beschäftigen sich 25 Schülerinnen und Schüler der Klasse 11b des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Berenbostel mit der Frage, was ist für Jugendliche eine “Smart City”, eine auch in Zukunft lebenswerte Stadt ist? Welche digitalen Konzepte für Arbeit, Gesundheit, Energie oder Mobilität könnte es geben, um die Stadt attraktiver zu machen? Aber sie sind nicht allein, insgesamt 4 Klassen mit 90 Schüler und Schülerinnen nehmen an dem Projekt “Bessermacher:in” der Region Hannover teil, das von der Bildungsinitiative “NachwuchsKraft” durchgeführt wird. Während der Smart City Days in Hannover am 27. und 28. Juni 2023 werden die teilnehmenden Klassen dann ihre Ansätze vorstellen und eine Jury wird die interessantesten Ideen auszeichnen. Am 15. Juni nun hat die Klasse 11B ihr Projekt und die gefundenen Ansätze vorgestellt. Mit einem dieser Ansätze wird sie dann bei den Smart City Days ins Rennen gehen.
Bessermacher:in – Das Projekt
Um ein derartiges Projekt auf die Beine zu stellen, braucht es natürlich eine Projektorganisation. Denn für die Schülerinnen und Schüler ist solch ein Projekt Neuland. Und so haben Serge Enns und Sabine Lachmann von “NachwuchsKraft” das Projekt koordiniert und die Workshops durchgeführt. Zudem ist es wichtig, jemanden in der Hinterhand zu haben, der das Projekt finanziell wie organisatorisch unterstützt. Diese Rolle haben die Stadtwerke Garbsen eingenommen, die das Projekt laufend begleitet und tatkräftig unterstützt haben. Daniel Wolter, Geschäftsführer der Stadtwerke Garbsen, engagierte sich persönlich in dem Projekt, denn nach seinen Worten ist es wichtig, die jungen Leute an den Schulen einzubinden und für die Fragestellungen von Zukunft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu begeistern. Schließlich sind sie es, die in der Stadt von morgen auch übermorgen noch leben werden.
Die Ideen
Die Klasse 11B teilte sich in 4 Teams auf, die jedes eine eigene Idee entwickelten. Am 15. Juni bekam jedes Team 4 Minuten Zeit seine Idee und seinen Lösungsvorschlag zu präsentieren.
IncogniTrue
lncogniTrue ist ein anonymes Web-Forum, in dem Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte miteinander ins Gespräch kommen, ohne Angst oder Scham haben zu müssen. Es soll dazu beitragen, die Verbindung zwischen Schülern und Lehrern zu verbessern und durch anonymes Feedback eine Möglichkeit bieten, Missverständnisse konkret anzugehen und zu beseitigen.
Mobilitätärätätä
Mobilitätärätätä ist ein humorvolles Quartett-Kartenspiel zur Mobilität in der Smart City. So sollen Teilnehmer spielerisch über Zukunftsmobilität ins Gespräch kommen.
FUNnection
Das Team FUNnection gestaltet auf den Smart-City-Days Urban Games, die Jugendlichen Spaß und gegenseitige Begegnungen ermöglicht. Dafür deuten sie öffentlichen Raum zu Spielflächen um und erfragen bei Jugendlichen, wie ein Freizeitangebot für Jugendliche aussehen sollte.
FunFit
FunFit ist ein urbaner Fitnessparcours mit Videos, der die Besucherinnen und Besucher der Smart City Days zur Bewegung anregt und sie inspiriert, unterwegs ihre Fitness zu steigern – und das kostenlos. Dabei werden zum Beispiel öffentliche Parkbänke und Treppen zu Outdoor-Fitnessgeräten „umfunktioniert”
Viele Erkenntnisse
In Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass die Projektarbeit “Spuren” bei allen Beteiligten hinterlassen hat. Insbesondere das Bearbeiten eines Themas in der Gruppe, die gemeinsame Suche nach Lösungen und ein konkreter Zeitrahmen, der einer ergebnisorientierten Arbeitsweise “förderlich” war, sorgten für wichtige Erfahrungen ganz nebenbei. Und auch die Erkenntnis, dass man wahrgenommen wird, wenn man eine Sache engagiert verfolgt, war für die Schülerinnen und Schüler eine interessante Erfahrung, die bleibt.
Interpretationen
Wirft man einen Blick auf die Ideen bzw. Lösungen fallen 2 rote Fäden auf, die sie durchziehen. So ist auffällig, dass gleich zwei Mal “Fun” im Titel auftaucht. Und auch bei einer dritten Idee steht der Spaß am Spiel im Vordergrund. Und so ist festzustellen, dass es den Teams in erster Linie um Freude geht, die ihre Ideen zur Zukunft vermitteln sollen. Ein weiterer Aspekt, der die “Fun”-orientierten Ideen auszeichnet, ist die Nutzung vorhandener Objekte und Einrichtung auf eine neue Art. Hier geht es darum, einmal die gewohnte Blick- und Denkrichtung zu verlassen und eine neue Perspektive zuzulassen.
Eines aber ist allen Lösungen gemeinsam. Es wurde gedacht statt nur geredet. Besser machen als lang schnacken, würde man weiter im Norden dazu sagen. In diesem Sinne “leebe Schöler”, die Zukunft will gestaltet und nicht ausgesessen werden. Das hier war schon mal ein guter Anfang.
GCN/rw