Garbsen – Garbsen geht innovative Wege: Am Amazon-Betriebsgelände an der Burgstraße ist heute die bundesweit erste Bike-Flash-Anlage als Pilotprojekt in Betrieb genommen worden. Bürgermeister Christian Grahl, Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, und der Flensburger Bike-Flash-Erfinder Martin Budde präsentierten die Anlage erstmals der Öffentlichkeit.
Das im Januar 2018 auf den Markt gebrachte System der Firma Mobile Road Safety aus Schleswig-Holstein wird künftig am Abbieger zum Amazon-Betriebsgelände gefährliche Abbiegesituationen entschärfen, bei denen vor allem Lastwagenfahrer einen Radfahrer übersehen könnten. „Das Thema Verkehrssicherheit beschäftigt uns jeden Tag. Wir sind ständig auf der Suche nach Konzepten und Ideen, die Straßen in der Region Hannover für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen“, sagte Franz für die Region Hannover. „Die Bike-Flash-Anlage ist eine solche innovative Idee, die wir ausprobieren möchten.“
Bürgermeister Grahl hob die Bedeutung des zusätzlichen visuellen Warnhinweises für LKW-Fahrer beim Abbiegevorgang hervor. „Wir freuen uns sehr, dass wir an dieser Stelle durch die stationäre Anlage die Sicherheit für Fahrradfahrer und Fußgänger in beträchtlicher Weise erhöhen können.“ Grahl bedankte sich bei der Region Hannover für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung und lobte die Garbsener Politik und den ADFC Garbsen für den Anstoß zur Umsetzung der Idee.
„Als Erfinder habe ich viele Jahre am Bike-Flash gearbeitet. Ich freue mich sehr, dass meine Idee jetzt in die Tat umgesetzt wird. Denn während in Deutschland ständig über die Einführung von Abbiegeassistenten diskutiert wird, um Radfahrer im toten Winkel zu erkennen, steht mit dem Bike-Flash eine präventive Sofortmaßnahme zur Verfügung“, sagte Bike-Flash-Erfinder Budde.
Die Bike-Flash-Anlage ist an einem fünf Meter hohen Mast befestigt und steuert in der aktuellen Ausführung entsprechend der Tageshelligkeit mehrere LED-Warnringe. Die Kosten für die Anlage von 34.000 Euro teilen sich die Region Hannover und die Stadt Garbsen. Die Anlage steht an einer Regionsstraße, die Stadt Garbsen übernimmt die Unterhaltung. Sowohl Region als auch Stadt Garbsen denken über weitere Standorte nach. Es ist vorgesehen, die Anlage wissenschaftlich evaluieren zu lassen. Ausgegangen wird davon, dass rund 200 Radfahrer die Straße täglich nutzen. Exakte Zahlen wird die Anlage erheben. Die Steuerung und Datenauslesung erfolgt über eine App mittels Smartphone. „Wir sollten abwarten, wie sich die Anlage bewährt. Danach kann entschieden werden, ob es weitere Aufstellorte geben sollte, sofern entsprechende Unfallschwerpunkte vorliegen“, sagte Dirk Perschel, Fachbereichsleiter Umwelt, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Garbsen.
GCN/bs