CDU Delegation besucht Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Praktiker-Markt

Die CDU- Politiker v.l.n.r. Björn Giesler, Philipp Salinski, Ronja Hiemer , Hendrik Hoppenstedt und Heinrich Dannenbrink/GCN

Garbsen – CDU Delegation aus Garbsen besucht Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Praktiker-Markt in Altgarbsen.

Eine Delegation der CDU Garbsen, bestehend aus hochrangigen Mitgliedern und Vertretern, besuchte heute die Flüchtlingsunterkunft der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB) im ehemaligen Praktikermarkt in Altgarbsen, um sich ein Bild von den Bedingungen und Abläufen vor Ort zu machen. Zu den Teilnehmern des Besuchs gehörten Hendrik Hoppenstedt, Mitglied des deutschen Bundestages, Bettina Korff aus dem Büro Hoppenstedt, Ronja Hiemer, Vorsitzende der JUNGEN UNION Garbsen, Heinrich Dannenbrink, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Garbsen, Philipp Salinski, stellvertretender Vorsitzender der CDU Garbsen und Ratsherr, sowie Björn Giesler, Vorsitzender der CDU Garbsen und Ratsherr.

Die Gruppe wurde von Frau Allgeier vom Deutschen Roten Kreuz, die die Unterkunft leitet, Klaus Dierker, Präsident der Landesaufnahmebehörde, und Hannah Hintze, Pressesprecherin der LAB, empfangen und durch die Einrichtung geführt. Dabei erhielten die Politiker detaillierte Einblicke in den Empfangsprozess der Geflüchteten, angefangen bei der Registrierung über die medizinische Erstuntersuchung bis hin zur Ausgabe von Bettwäsche und Hygieneartikeln.

Aktuell beherbergt die Unterkunft etwa 164 Menschen, die nach einer Aufenthaltsdauer von bis zu 12 Wochen entweder an umliegende Kommunen verteilt oder in einigen Fällen abgeschoben werden. Die Prozesse variieren je nach Herkunftsland der Geflüchteten. Die Hauptherkunftsländer sind derzeit Syrien, Irak, Guinea, Afghanistan und Iran.

Während des Besuchs wurde auch über die täglichen Herausforderungen und Konflikte innerhalb der Unterkunft gesprochen, die laut Klaus Dierker nicht ungewöhnlich hoch sind. Besonders Männer im Alter von 17 bis 27 Jahren gelten in Niedersachsen als größtes Konfliktpotential, was jedoch nicht an ihrer Herkunft, sondern an der Altersgruppe selbst liegt. Die LAB steht in engem Kontakt mit der Polizei Garbsen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Größere, negative Vorkommnisse sind hier nicht zu verzeichnen.

Offene Diskussion auf Augenhöhe/GCN

Die Diskussionen nach dem Rundgang drehten sich um die Abläufe von Asylverfahren sowie bundes- und landespolitische Aspekte der Flüchtlingspolitik. Klaus Dierker thematisierte unter anderem die Schwierigkeiten bei der Ausstellung von Ersatzpapieren durch Länder wie Marokko oder Algerien, die eine Rückführung verzögern können und auch die Erwartung, dass die Zahl der Geflüchteten mit Beginn der wärmeren Jahreszeit wieder steigen könnte.

Hendrik Hoppenstedt (CDU) kritisierte die Höhe der Sozialleistungen in Deutschland im Vergleich zum Verdienst niedrig bezahlter Berufe und forderte eine Anpassung, um das Land weniger attraktiv für Geflüchtete aus sicheren Herkunftsländern zu machen. Er bemängelte zudem die bürokratischen Hürden, die Geflüchteten die Arbeitsaufnahme erschweren.

Anwesend war auch Herr Kassa, ein Syrer, der 2015 nach Deutschland geflüchtet ist und nun beim DRK Garbsen arbeitet. Er betonte die Probleme, die durch Schlepper entstehen, die unbedingt bekämpft werden müssen, da die Menschen oft jahrelang hohe Summen abzahlen müssen. Ebenso kritisierte er das falsche Bild von Deutschland in den sozialen Medien, wo u.a. kriminelle Flüchtlinge mit Luxusgütern prahlen und den Anschein erwecken, ohne Arbeit reich zu werden.

Erklärung der Abläufe/GCN

Die Diskussion endete mit der Einigkeit, dass trotz vieler Bemühungen noch viel zu tun bleibt, um die Asylpolitik in Deutschland zu optimieren. Die Aufklärung der Bürger und Anwohner sowie die Schaffung einer ausgewogenen Akzeptanzkultur wurden als wesentliche Schritte hervorgehoben.

Der Besuch und die anschließenden Gespräche zeigten die Offenheit und das Engagement aller Beteiligten, sich den Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung und -integration zu stellen und gemeinsam Lösungen zu finden.

GCN/bs