Garbsen – Erfolg und Alarm zugleich – Die Polizeistatistik 2024 zeigt Licht und Schatten in Garbsen.
Die Polizeiinspektion (PI) Garbsen hat die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 veröffentlicht. Die aktuellen Zahlen zeigen eine insgesamt positive Entwicklung mit einem Rückgang der Straftaten und einer weiterhin hohen Aufklärungsquote. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht.
Straftaten insgesamt: Fallzahlen sinken, Aufklärungsquote bleibt hoch
Nach einem kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen von 2020 bis 2023 ist im Jahr 2024 ein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt wurden 3.628 Straftaten registriert, was einen deutlichen Rückgang von 9,81 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Aufklärungsquote bleibt mit 59,96 % weiterhin hoch und liegt damit zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Verteilung der Straftaten: Die meisten Delikte im Bereich der Rohheitsdelikte
Die häufigsten Straftaten entfallen auf Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (20 %), gefolgt von sonstigen Straftatbeständen (24 %).
Tatverdächtige: Leichter Rückgang, weniger junge Straftäter
Die Anzahl der Tatverdächtigen ist leicht um 1,26 % gesunken, obwohl die Gesamtzahl der Straftaten um fast 10 % rückläufig war. Besonders erfreulich ist der Rückgang der jugendlichen Tatverdächtigen um 16,46 %. Die Polizei führt dies auf verbesserte Präventionsmaßnahmen und eine engere Zusammenarbeit mit Jugendamt und Schulen zurück.
Sexualdelikte und Verbreitung pornografischer Inhalte
Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung liegt mit 82 Fällen weiterhin auf einem hohen Niveau. Besonders im Fokus stehen Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Inhalte über soziale Netzwerke. Die Polizei setzt verstärkt auf Aufklärung und Präventionsarbeit in Schulen.
Gewaltkriminalität und Messerangriffe
Die Zahl der Gewaltstraftaten ist leicht auf 138 Taten gesunken. Die Polizei registrierte 22 Messerangriffe, eine Zahl, die im Vergleich zu anderen Städten gering ist. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen bei Gewaltverbrechen von 18 auf 11 gesunken ist.
Häusliche Gewalt bleibt hohes Problem
Mit 391 Fällen bleibt häusliche Gewalt ein bedeutendes Problemfeld. Besonders alarmierend ist, dass 224 der erfassten Fälle auf körperliche Gewalt zurückzuführen sind. Die Polizei setzt verstärkt auf Kooperation mit Beratungsstellen und Netzwerken zum Schutz der Opfer.
Eigentumsdelikte: Diebstahl geht zurück
Ein positiver Trend ist bei den Eigentumsdelikten zu verzeichnen. Die Zahl der Diebstähle sank um 17,56 %, insbesondere bei Ladendiebstählen und Diebstählen aus Kellerräumen. Auch die Wohnungseinbrüche gingen leicht zurück (-5,52 %).
Straßenkriminalität: Weniger Raub, mehr Sachbeschädigungen
Die Zahl der Raubstraftaten im öffentlichen Raum ist von sechs auf zwei Fälle gesunken. Gleichzeitig gab es jedoch eine Verdopplung der Sachbeschädigungen durch Feuer auf 54 Fälle, was die Polizei besonders besorgt.
Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte nehmen zu
Die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte ist von 18 auf 33 Fälle angestiegen. Die Polizeiinspektion Garbsen setzt daher ihre Respektkampagne fort, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
Fazit: Positive Gesamtentwicklung mit Herausforderungen
Die Kriminalitätsstatistik 2024 zeigt, dass die Polizeiinspektion Garbsen große Fortschritte bei der Bekämpfung der Kriminalität erzielt hat. Der Rückgang der Jugendkriminalität, Eigentumsdelikte und Raubstraftaten sind erfreuliche Entwicklungen. Dennoch bleiben Herausforderungen wie häusliche Gewalt, Sexualdelikte und Gewalt gegen Einsatzkräfte bestehen.
Die Polizei wird daher ihre Präventions- und Interventionsstrategien ausbauen, um weiterhin für Sicherheit in Garbsen zu sorgen. Hier können Sie die gesamte Auswertung ansehen. 20250319_Medieninformation PKS-Zahlen 2024 PI Garbsen
GCN/bs