Garbsen – Die heutigen Corona-Zahlen zeigen, dass Garbsen auf einen Inzidenzwert von 200 hinsteuert. Somit kann man Garbsen als Corona-Hotspot der Region Hannover bezeichnen. Ist es jetzt nicht an der Zeit eigene, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um diesen negativen Aufwärtstrend aufzuhalten?
Andere Städte machen es vor, wie zum Beispiel Tübingen. Hier wurde seitens der Stadt in Verbindung mit weiteren Institutionen z.B. Folgendes organisiert
- kostenlose FFP2-Masken für alle Menschen über 65 Jahren, die teilweise durch Freiwillige ins Haus geliefert werden.
- ein spezielles Einkaufszeitfenster für Senioren zwischen 9 und 11 Uhr morgens
- Seniorentaxen zum Preis eines regulären Bustickets
- engmaschige Corona-Testungen in Alten- und Pflegeheimen schon seit April
- öffentliche Corona-Testungen mit dem DRK-Testmobil seit Beginn der zweiten Corona-Welle
Niedersachsen hat den Eltern von schulpflichtigen Kindern die Freiheit gelassen, selbst darüber zu entscheiden, ob das Kind in die Schule geht oder nicht. Scheinbar sind die Schulen aber immer noch zu voll, wie z.B. die IGS Garbsen. (Wir berichteten). Ähnlich ist es in den Kitas. Einige sollen geschlossen werden, einige nicht. Auch hier gibt es diverse Unterschiede.
Sollte die Stadt Garbsen bei einem Inzidenzwert von 186,1 (Stand heute, Montag, 14.12.2020) nicht auch eigene zusätzliche Maßnahmen ins Auge fassen? Bevor die Zahlen weiter so stark ansteigen, könnte man hier doch vielleicht nach Lösungen und zusätzlichen Maßnahmen suchen, um Garbsen vor einem weiteren Anstieg zu bewahren.
GCN hat diesbezüglich eine entsprechende Presseanfrage an die Stadt Garbsen gesendet. Pressesprecher Benjamin Irvin:
„Die Stadt Garbsen hat kein eigenes Gesundheitsamt – ebenso wie alle anderen 21 regionsangehörigen Kommunen ist für dieses Thema die Region Hannover zuständig. Die Stadt Garbsen hat durch ihre Freiwilligen Agentur zahlreiche Maßnahmen angestoßen, um älteren Menschen in dieser besonderen Krisenzeit zur Seite zu stehen. Auch der Bürgermeister hat sich bereits mehrfach in deutlichen Appellen über die Homepage, die Garbsen-App und die Presse an die Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt gewandt. Die von Ihnen angesprochenen Maßnahmen der Stadt Tübingen sind umstritten. Unter anderem sprach sich der Landesseniorenrat Baden-Württemberg gegen den Appell des Tübinger Oberbürgermeisters aus, da der Einkauf für Senioren nur zu bestimmten Tageszeiten oder der Verzicht auf Busfahrten für Senioren diskriminierend sei. Ein Beweis für die Wirksamkeit der Maßnahmen ist aufgrund hoher Fallzahlen in Tübingen und Umgebung ebenfalls nicht gegeben. Die Verteilung von FFP2-Masken läuft über den Bund. Zu Beginn der Pandemie hatte die Stadt Garbsen über die Freiwilligen Agentur die Beschaffung von Stoffmasken unterstützt.“
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob besondere Situationen (in diesem Fall der starke Anstieg der Corona-Fälle in Garbsen) nicht trotzdem zu besonderen Maßnahmen führen sollten und hier ggf. neue Kompetenzen geschaffen werden sollten.
GCN/bs