Gemeinsame Initiative in Garbsen – Bündnis gegen häusliche Gewalt verstärkt Zusammenarbeit

Der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt in Garbsen geht mit vereinten Kräften gegen Gewalt an Frauen vor und systematisiert seine Hilfestellungen weiter. Bürgermeister Claudio Provenzano hat jetzt offiziell den Ordner mit den gemeinsam erarbeiteten Materialien zum abgestimmten Verfahren überreicht./Foto: Stadt Garbsen

Garbsen – Gemeinsame Initiative in Garbsen – Bündnis gegen häusliche Gewalt verstärkt Zusammenarbeit.

Ein breites Bündnis aus verschiedenen Institutionen in Garbsen setzt sich weiterhin intensiv gegen häusliche Gewalt ein. Der Runde Tisch Häusliche Gewalt hat kürzlich einen wichtigen Schritt in Richtung engerer Zusammenarbeit unternommen. Bürgermeister Claudio Provenzano überreichte im Rathaus einen Ordner mit den gemeinsam erarbeiteten Materialien, die einen systematischen Verfahrensablauf für alle beteiligten Fachkräfte dokumentieren. „In Garbsen setzen wir uns intensiv dafür ein, jegliche Gewalt an Frauen und Mädchen zu bekämpfen, präventive Maßnahmen gegen häusliche Gewalt zu ergreifen und den Betroffenen Unterstützung zu bieten“, betonte Provenzano bei der Übergabe.

Am Runden Tisch beteiligen sich zahlreiche Organisationen, darunter die Polizei, der Präventionsrat, das Mädchen- und Frauenzentrum, die AWO-Frauenberatung, die Jugendhilfestation sowie mehrere Beratungsstellen. Auch die Koordinierungsstelle bei häuslicher Gewalt „BISS“, das AWO Frauenhaus, Schulsozialarbeiter und zwei Familienzentren sind vertreten. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Garbsen, Wiebke Winter, hob die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit besonders bei Hochrisikofällen hervor. „Wenn in einem Fall von häuslicher Gewalt die Gefahr von Eskalation und einer erhöhten Gefährdung besteht, spricht man von einem Hochrisikofall“, erläuterte sie. „Hier ist es von besonderer Bedeutung, dass die Fälle identifiziert werden und die Betroffenen sofort Hilfe bekommen. Damit alle zusammen abgestimmt und effizient intervenieren, haben wir eine systematische Vorgehensweise bei Hochrisikofällen erarbeitet.“

Häusliche Gewalt hat viele Gesichter und verletzt immer die Würde und das Selbstbestimmungsrecht der Opfer. Die Folgen sind oft schwerwiegend und langanhaltend. Studien belegen, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen ist. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch Beziehungspartner oder ehemalige Partner.

Ilka Kreye, Leiterin der Polizeiinspektion Garbsen, betonte: „Jeder Mensch hat das Recht, gewaltfrei zu leben. Insbesondere im persönlichen und privaten Schutzraum, in der Familie und der (Ex-)Partnerschaft, sollte sich jeder sicher fühlen können. Dem Zusammenwirken aller beteiligten Fachkräfte kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Denn häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sie ist nicht tolerabel und strafbar.“

Diese enge Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass Betroffene in Garbsen bestmögliche Unterstützung erhalten und Präventivmaßnahmen effektiv umgesetzt werden. Der Runde Tisch Häusliche Gewalt plant, auch in Zukunft kontinuierlich an der Optimierung der gemeinsamen Strategien zu arbeiten, um häusliche Gewalt nachhaltig zu bekämpfen.

GCN/bs