Grüne fordern u.a. Amtshilfeleistung durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung in der Corona-Krise

Warum nutzen die Politiker ihre digitalen Möglichkeiten nicht?/GCN

Garbsen – Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen in der Region Hannover und auch in Garbsen fordern die GRÜNEN Garbsen ein freiwilliges Amtshilfeangebot der Stadtverwaltung Garbsen an das Gesundheitsamt der Region Hannover, um das überlastete Gesundheitsamt in der Kontaktnachverfolgung und Quarantänekontrollen zu unterstützen. Ebenso wird eine Umstrukturierung bezüglich des Bürgerbüros und anderer Verwaltungsbereiche gefordert.

Die GRÜNEN Garbsen begründen Ihre Forderung wie folgt (Die Pressemeldung im Wortlaut):

Wir stehen am Beginn einer explosiven Infektionsdynamik, die auch in Garbsen ihre Spuren hinterlassen hat und noch weiterhin hinterlassen wird. Es ist dringend an der Zeit als Verwaltung hier stark aufgestellt zu sein, um Mitarbeiter*innen und Einwohner*innen bestmöglich zu schützen und zu unterstützen. Neben Sanktionen von Fehlverhalten einzelner Einwohner*innen, geht es uns in diesem Appell um ein Handeln der Verwaltungsspitze: 

  • Wir (Grüne Garbsen) wünschen uns ein freiwilliges Amtshilfeangebot der Stadtverwaltung Garbsen an das Gesundheitsamt der Region Hannover, um das überlastete Gesundheitsamt in der Kontaktnachverfolgung und Quarantänekontrollen zu unterstützen. Die Stadtverwaltung kann diese Unterstützung über zahlreiche Mitarbeiter*innen leisten, die sich derzeit im Homeoffice befinden bzw. in den nächsten Tagen gehen und ihre bisherige Aufgaben nicht im vollen Umfang von Zuhause aus erfüllen können. Auf Kostenersatz von der Region Hannover soll in dieser außergewöhnlichen Situation verzichtet werden. Jede Unterstützung ist wertvoll, um die Infektionszahlen zu reduzieren. 
  •  Die Verwaltungstätigkeit für die Einwohner*innen soll bestmöglich ausgebaut und sicherer gestaltet werden. Es kann nicht sein, dass man möglicherweise erneut einen Monat auf einen Termin im Bürgerbüro warten muss. Alle Räumlichkeiten der Kundenberatung sollen geprüft werden. Sowohl in den Sitzungsräumen, wie auch im Ratssaal könnten zukünftig Beratungen von Fachbereichen stattfinden. Auch eine Kundenberatung in entsprechend geeigneten Zelten vor dem Rathaus, wie sie in anderen Städten Europas schon existiert, ist zu prüfen. 
  • Mitarbeiter*innen, die sich nach eigener Einschätzung in einer höheren Risikogruppe befinden, sollen ins Homeoffice geschickt werden und mit der obigen Aufgabe (Amtshilfe für das Gesundheitsamt) beauftragt werden, wenn der übliche Arbeitsumfang nicht problemlos von zu Hause ausgeübt werden können. In den Fluren des Garbsener Rathauses herrschte bis gestern nur ein Appell Abstand zu halten und Masken zu tragen, wo kein Mindestabstand eingehalten werden kann. An diesen Appell wurde sich nach unserer Recherche nicht immer entsprechend gehalten. Seit Montag gilt die von der Region Hannover verordneten Maskenpflicht in Gebäuden am Arbeitsplatz. Gerade die Verwaltung muss hier mit gutem Beispiel vorangehen und diese Maskenpflicht nicht nur verstärkt überwachen, sondern auch Doppelzimmer-Situationen ab sofort zum Infektionsschutz in Einzelzimmernutzungen umbauen. Jede Gefahr von Infektionsclustern, würde sonst nicht nur zu gesundheitlichen Schäden bei den Mitarbeiter*innen führen, sondern gefährdet auch für unsere Einwohner*innen erforderliche Verwaltungstätigkeit. 

Da wir davon ausgehen müssen, dass die Corona-Krise auch in Garbsen noch weiter anhalten wird, wäre eine dauerhafte Lösung für Anliegen der Bürger, die normalerweise im Rathaus erledigt werden müssten, schon angebracht. Auch wenn man heute viele Dinge digital erledigen kann, haben nicht alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit dazu. Gerade bei älteren Menschen kann das Schreiben einer E-Mail schon zur Herausforderung werden.

Nach eigenen Angaben hat die Stadt Garbsen in der Corona-Pandemie rund 80 Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet. +++Update+++ Heute erhielten wir ein Statement der Stadt Garbsen zu diesem Artikel:

Stadtsprecherin Christina Lange: „Die Stadt hat die Ausführungen von Herrn Pilarski (GRÜNE Garbsen) mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen.“

GCN/bs