Inzidenzzahlen in der Region Hannover steigen weiter – Land Niedersachsen hält an Stufenplan fest!

Symbolbild

Garbsen/Region Hannover – die 7-Tages Inzidenz der Region Hannover liegt heute lt. RKI bei 23,0. Damit steht die Region Hannover an zweithöchster Stelle in Niedersachsen nach dem Landkreis Grafschaft Bentheim.

Wenn die Zahlen weiter so rasant ansteigen, müssen wir bald wieder mit noch strengeren Corona-Maßnahmen rechnen. Ab einer Inzidenz von 35 wird es dann lt. niedersächsischem Stufenplan wieder zu weiteren, strengeren Regeln kommen.

Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass zu dem Zeitpunkt als die Stufenpläne seitens des Bundes und des Landes Niedersachsen ausgearbeitet wurden, die Menschen noch nicht in dem Ausmaß geimpft wurden – das sieht mittlerweile anders aus.

In einer Pressekonferenz des Landes Niedersachsen wurde heute mitgeteilt, dass noch lediglich 12.000 Menschen auf der Warteliste in den Impfzentren stehen, die aber noch in diesem Monat abgearbeitet werden sollen. Es wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Menschen weiter vorsichtig sein sollen, dass auch geimpfte Personen das Virus bekommen können, dieses auch weitergeben können, aber mit der vollständigen Impfung gegen schwere Verläufe geschützt sind. Ebenfalls wurde darum gebeten, dass sich Urlaubs-Rückkehrer 5 Tage lang isolieren, nur die notwenigsten Kontakte pflegen und sich selbst testen.

Trotzdem sind die Corona-Impfungen auch in Niedersachsen schon sehr weit fortgeschritten, deshalb sollte es auch keinen erneuten Lockdown geben, bzw. müsste die Wertigkeit der Inzidenzzahlen von Bund und Ländern überprüft bzw. angepasst werden. Hier sollten die Zahlen der Krankenhäuser mit berücksichtigt werden, gezielt die Auslastung der Intensivstationen und die Tatsache, dass die schweren Verläufe bei geimpften Personen extrem abgenommen haben. Aber leider werden zur Zeit nur die Inzidenzzahlen zu Grunde gelegt, Frau Pörksen (Sprecherin des Landes Niedersachsen) in der heutigen Pressekonferenz „Vorerst bleibt es bei der niedersächsischen Verordnung, auch mit den entsprechenden Stufenplänen.“

Das bedeutet, dass ab einer Inzidenz von 35 in der Region Hannover wieder die strengeren Regeln gelten werden. Diese Regelung sollte schnellstens überarbeitet werden, denn dadurch werden auch die geimpften Personen wieder stark eingeschränkt, was nicht Sinn der Sache sein kann.

GCN hat bei der Region Hannover nachgefragt, warum die Zahlen in der Region so stark ansteigen. Pressesprecher der Region Hannover, Christoph Borschel schreibt dazu:

Das Infektionsgeschehen in der Region Hannover verteilt sich derzeit diffus über die Landeshauptstadt und die Umlandkommunen. Bei der Fallermittlung hat sich gezeigt, dass aktuell bis zu drei Viertel aller Infektionen direkt oder indirekt auf einige wenige Ereignisse zurückzuführen sind. Dabei handelt es sich um Feiern in verschiedeneren Lokalitäten. Die Feiern haben zu Zeitpunkten stattgefunden, als die Inzidenz derartige Feiern in geschlossenen Räumen noch zugelassen haben. Ob dennoch gegen Auflagen verstoßen worden ist, ist noch in Klärung. Im Augenblick gibt es knapp zu einem Dutzend Lokalitäten-Bezüge.

Damit einher geht eine große Zahl an ermittelten Kontaktpersonen. Aus den Feierlichkeiten heraus sind über 3.000 Kontaktpersonen ermittelt worden, die in Quarantäne gesetzt werden müssen und aus denen heraus sich auch noch Folgeinfektionen ergeben können. Das ist für das Gesundheitsamt ein große Herausforderung, zumal im Interesse einer Unterbrechung der Infektionsketten Schnelligkeit geboten ist. Es infizieren sich grundlegend derzeit vor allen Dingen Menschen unter 30 Jahren, also junge und mobile Menschen. Unternehmen, Pflegeheime und Schulen fallen derzeit nicht als auffällige Infektionsherde auf. Allerdings steht zu befürchten, dass das Infektionsgeschehen auch in andere Bereiche hineinragt. Teilweise ist festzustellen, dass Infektionen aus völlig anderen Lebensbereichen über fünf Zwischenstufen auf eine der genannten Feiern zurückzuführen ist. Umso wichtiger ist es, dass Kontaktangaben digital und vollständig in Lokalitäten hinterlassen werden, weil nur so Infektionsketten auch hinreichend schnell unterbrochen werden können.

GCN/bs