Kameraüberwachung Wertstoffinsel Hechtkamp – Warum erst jetzt, Herr Bürgermeister? Ein Leserbrief

Die Wertstoffinsel Am Hechtkamp wird ab sofort videoüberwacht/Foto: Stadt Garbsen

Garbsen – Kameraüberwachung Wertstoffinsel Hechtkamp – Warum erst jetzt, Herr Bürgermeister? ein Leserbrief.

In einem engagierten Leserbrief hebt Stadtratsmitglied Steffen Kirchmann (CDU) aus Garbsen die langwierige Problematik der Vermüllung an der Wertstoffinsel Am Hechtkamp (Berenbosteler Terrassen) hervor und kritisiert scharf die zögerliche Haltung der Stadtverwaltung unter Führung von Bürgermeister Provenzano gegenüber notwendigen Maßnahmen wie der Kameraüberwachung, die jetzt erst erfolgte. Wir berichteten

Kameraüberwachung an Berenbosteler Wertstoffinsel 

Ein Leserbrief von Ratsmitglied Steffen Kirchmann 

„Jahrelang mussten Anwohner und Verwaltung zusehen, wie sich eine immer drastischere Vermüllung der Wertstoffinsel Am Hechtkamp) auf dem Parkplatz der Berenbosteler Terassen entwickelte. Es wurden in gutem Glauben Maßnahmen zur Eindämmung des Problems ergriffen, darunter Einzäunung, Beleuchtung oder höhere Abfuhrfrequenz seitens der Abfallgesellschaft. Ohne Erfolg. Nun wurde eine ultimative Maßnahme seitens der Verwaltung auf den Weg gebracht. Mit der Kameraüberwachung hat man nun (hoffentlich) ein schärferes Schwert zur Eindämmung des chaotischen Entsorgungsverhältnis einzelner Personen in die Hände bekommen. Die Maßnahme ist gut, aber leider auch längst überfällig! Mit diesem Modellversuch bleibt die Hoffnung, dass auch in anderen Problembereichen eine solche Lösung etabliert werden kann! 

Zur Ehrlichkeit gehört aber auch, dass die Verwaltung die Installation einer Kamera während der letzten zwei Jahre immer wieder, trotz vehementer Forderung seitens der Politik, mit dem scheinheiligen Argument Datenschutz ausgeschlossen hat, allen voran Bürgermeister Provenzano. Dass nun die mediale Darstellung es so erscheinen lässt, als wäre es sein Verdienst, ist vor allem für den ehemaligen Ortsbürgermeister von Berenbostel, Gunter Koch, ein Schlag ins Gesicht. Dieser hatte sich in mehreren Initiativen an die Verwaltung gewandt und wurde immer wieder geblockt! 

Dazu kommt, dass die Garbsener Kommunalpolitik in letzter Zeit gern von der Rathausführung über gesellschaftlich relevante Themen nicht informiert wird. Beispiele dafür sind unter anderem eine Fußgängerampel in Osterwald, Aufbau von Containern zur Unterrichtung der Schulkinder aus der Grundschule Im Schiereick zum kommenden Schuljahr oder nun auch die Kameraüberwachung. Diese genannten Maßnahmen sind ohne Frage mit entsprechenden Hintergrundinformationen mehr oder weniger sinnvoll, führen ohne die Information der Fraktionen aber zu einem anderen Problem. Wird man als gewählter Vertreter von Bürgern auf vollendete Tatsachen angesprochen, von denen man noch gar nichts weiß, so kann man Hintergründe nicht erklären, und das zeichnet dann kein überzeugendes Bild der Politik. Das führt es zu weiterer Politikverdrossenheit oder im schlimmsten Fall zu Protestverhalten zugunsten einer in Teilen rechtsextremistisch eingestuften Partei. 

Eigentlich hätte Herr Provenzano den Warnschuss der Politik bei der kürzlich erfolgten Wahl des Kämmerers als das verstehen können, was gemeint war: mehr Einbindung der politischen Organe. Aber nach höchstem Berliner Beispiel scheinen auch in Garbsen selektive Erinnerungslücken in Mode gekommen zu sein. Herr Bürgermeister, sie sind von den Bürgern Garbsens in das Amt gewählt worden. Handeln nach dem Prinzip „von Gottes Gnaden“ gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an“, so Kirchmann abschließend.

Alles über die Probleme der Wertstoff-Insel Am Hechtkamp können Sie hier nachlesen. Informationen bezüglich der Wahl des neuen Stadtkämmerers finden Sie hier.

Sie haben auch ein Thema für einen Leserbrief? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an [email protected]

GCN/bs