Offizielle Eröffnung des Amazon Sortierzentrums Garbsen

Bernd Althusmann, Christian Grahl und Richard Yoneoka besichtigen mit Michael Hentze und Andreas Marschner das neu errichtete Sortierzentrum in Garbsen. (Foto: GCN/su)

Ein Knotenpunkt des Transportnetzwerkes für Europa

Garbsen – Bereits im Herbst 2018 eröffnete Amazon das zweite deutsche Sortierzentrum in Garbsen.

Nun kamen der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann, Bürgermeister Dr. Christian Grahl, Amazons Standortleiter Michael Hentze, der Vice President für EU Transportation Services für Amazon, Andreas Marschner und US-Generalkonsul Richard Yoneoka zusammen um die offizielle Eröffnung des Zentrums zu feiern.

Aus ganz Europa gelangen Pakete in das Zentrum und werden von den LKWs an den 105 Toren abgeliefert und wieder entgegengenommen.

Drei Stunden verbringt ein Paket in dem Sortierzentrum bis es wieder ausgeliefert wird – soll es mal besonders schnell gehen sogar nur eine Stunde, drei Minuten davon auf dem Laufband. Dann rutschen die Pakete über die 275 Rutschen, die nach Ankunftszielen sortiert sind, in die Hände der Mitarbeiter*innen.

Über die Rutschen gelangen die Pakete in die Hände der Mitarbeiter*innen. (Foto: GCN/su)

Diese sorgen dann dafür, dass die Pakete für den weiteren Versand nach Auslieferungsgebieten sortiert werden. Die 4.6 km lange Fördertechnik hat eine Geschwindigkeit von 2,5 m/s. Die Pakete werden von fünf Seiten gleichzeitig gescannt.

Ziel sei es, den Platz jedes LWKs im Vollen zu nutzen, um mehr Fahrten zu verhindern. Besonders für den Kunden soll es schnell gehen.

Bisher arbeiten an dem Standort Garbsen etwa 300 Mitarbeiter*innen. Bis zum Weihnachtsgeschäft 2019 soll die Anzahl aber noch auf 700 Mitarbeiter*innen erhöht werden.

40 Prozent der Angestellten stammen aus Garbsen, vorwiegend aus Berenbostel „Kronsberg“ und „Auf der Horst“. Auch ungelernte Mitarbeiter*innen haben bei Amazon eine Anstellung gefunden. Die anderen 60 Prozent stammen vorwiegend aus Hannover oder aus weiteren Teilen der Region Hannover.

Der niedersächsische Minister Althusmann äußert in seiner Ansprache, dass der Bau des Amazon Sortierzentrums eine WinWin-Situation für alle sei. Amazon sei ein wertvolles Unternehmen für Deutschland. Auch Winsen und das Hamburger Umland würden von dem Garbsener Zentrum profitieren.

Durch den Standort wurden weitere Arbeitsplätze geschaffen und besonders Niedersachsen habe alle wichtigen Eigenschaften für den Logistikbereich von Unternehmen zu bieten. Auch sei es zu digitalen Entwicklungen gekommen und weitere Ausbauten der digitalen Infrastruktur seien geplant.

Innerhalb von drei Stunden werden die Pakete sortiert und wieder ausgeliefert. (GCN/su)

Grahl betont in seiner Rede, dass die schnelle Realisierung des Zentrums in acht Monaten nur durch die Zusammenarbeit aller verantwortlichen Parteien, ebenso durch die gemeinsamen Überzeugungen, auch wenn verschiedenen Interessen von Stadt und Investoren berücksichtigt werden mussten, umgesetzt werden konnte.

In der Vergangenheit stießen die Stadt und das Unternehmen auf die Problematik des erhöhten Verkehrsaufkommens, über das sich besonders Schloß Ricklingen beklagt hatte.

Den Wünschen der Einwohner wurden nun durch neue Gesetztesvorgaben für die LKW-Fahrer entgegengekommen, um den Verkehr in dem Raum zu entlasten. Doch die genaue Verkehrsbelastung wird erst im Weihnachtsgeschäft 2019 einsehbar werden.

Grahl hofft zudem auf eine Zusammenarbeit des Logistikzentrums mit dem Garbsener Maschinenbau Campus, welcher am 19. September eröffnet wird, und anderen Institutionen.

Andreas Marschner gibt an, dass Amazon auch in Garbsen seine Ziele, wie „zum kundenorientiertesten Unternehmen der Erde“ zu werden, anstreben werde. Die Fläche des ersten automatisierten Amazon Sortierzentrums in Deutschland beträgt 30.000 Quadratmeter.

Der Standort Garbsen ist einer von 19 verbundenen Logistikzentren innerhalb Europas.

Die Kritik an den Arbeitssituationen an anderen Standorten Amazons habe man in der Stadt Garbsen und Niedersachsen ernst genommen und auch bei dem Bau des Standorts berücksichtig.

Andreas Marschner eröffnete, dass der Stundenlohn in dem Sortierzentrum bei 11.37/h liege. Hinzukommend solle es zusätzliche Leistungen für die Mitarbeiter geben.

Bernd Althusmann, Richard Yoneoka und Christian Grahl in der An- und Auslieferungsabteilung. (GCN/su)

Althusmann gibt zudem an, dass bei Hinweisen auf schlechte Arbeitsbedingungen, seitens der Stadt und des Bundeslandes sofort tätig werden würde.

GCN/su