Relegations-Finale in Havelse – Enges Stadion, wütende Fans – Spiel jetzt doch im Free-TV

Jetzt wird das wichtige Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga doch live vom MDR übertragen/GCN

Garbsen – Relegations-Finale in Havelse – Enges Stadion, wütende Fans – Spiel jetzt doch im Free-TV

Am Sonntag, den 1. Juni, steht das alles entscheidende Relegationsspiel zur 3. Liga zwischen dem TSV Havelse und dem 1. FC Lok Leipzig an. Nach dem 1:1 im Hinspiel herrscht sportlich Hochspannung – doch die Begleitumstände sorgen für große Diskussionen. Fanwut, Proteste, Sicherheitsbedenken und die begrenzte Stadionkapazität stellen Garbsen vor eine echte Belastungsprobe.

Kleines Stadion – große Probleme

Das Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen fasst nur rund 3.500 Zuschauer. Für das Rückspiel wurden etwa 2.300 Tickets freigegeben – davon 600 für Gäste aus Leipzig. Viele Lok-Fans fühlen sich dadurch benachteiligt, da ein großer Teil ihrer Anhängerschaft keinen Zutritt zum Stadion erhält. Die Entscheidung, das Spiel trotz dieser Brisanz nicht in ein größeres Stadion zu verlegen, sorgt für Unverständnis und Wut im Leipziger Lager, obwohl der Verein schon weit mehr Tickets erhalten hat als üblich ist.

Fanprotest angekündigt

Aus Protest gegen die Ticketverteilung wurde eine Demonstration in Havelse angemeldet, zu der rund 4.500 Leipziger Fans erwartet werden. Die Polizei rechnet mit einem massiven Sicherheitsaufgebot, um Konfrontationen zu verhindern. Bereits jetzt ist klar: Die Fans ohne Eintrittskarte dürfen nicht direkt ans Stadion, sollen außerhalb parken und per Shuttlebus mit gültigem Ticket zum Spiel gebracht werden. Die Stadt Garbsen prüft unterdessen die rechtliche Zulässigkeit der geplanten Demo.

Hinspiel überschattet von Gewalt

Das Hinspiel in Leipzig verlief sportlich auf Augenhöhe, doch nach dem Abpfiff kam es zu bedrohlichen Szenen: Bürgermeister Claudio Provenzano, der mit den Fans vor Ort war, berichtete, dass man das Stadion „fluchtartig verlassen“ musste. Es kam zu Bedrohungen, Bewurf mit Bechern und aggressivem Verhalten gegenüber Gästefans. Auch ein MDR-Reporter wurde während der Liveübertragung von einem Wurfgeschoss verletzt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

MDR überträgt im Free-TV – Beruhigung der Lage?

Um der angespannten Lage entgegenzuwirken, überträgt der MDR das Relegationsspiel nun im Free-TV. Ab 12:30 Uhr beginnt die Vorberichterstattung, Anpfiff ist um 13:30 Uhr. Die Entscheidung zur TV-Übertragung soll deeskalierend wirken, insbesondere für jene Fans, die keine Karten erhalten konnten. Ob dies ausreicht, um die Wogen zu glätten, bleibt offen – die emotionale Lage ist aufgeheizt.

Was sportlich ein echtes Fußballfest werden könnte, wird von äußeren Umständen überschattet: Ein zu kleines Stadion, enttäuschte Fans, Sicherheitsbedenken und eine hohe emotionale Aufladung stellen Garbsen vor ein außergewöhnliches Relegationswochenende. Bleibt zu hoffen, dass trotz aller Spannungen am Ende der Sport im Mittelpunkt steht – und nicht die Schlagzeilen am Rand.

GCN/bs