Saison-Bilanz 2024: Weißstorch-Boom in der Region Hannover setzt sich fort, Garbsen auf Platz 3

Saison-Bilanz 2024: Weißstorch-Boom in der Region Hannover setzt sich fort, Garbsen auf Platz 3
Foto: rawpics.de

Neustadt – Saison-Bilanz 2024:Die Region Hannover erlebt einen bemerkenswerten Anstieg der Weißstorch-Population. Laut dem aktuellen Storchenreport von Dr. Reinhard Löhmer, dem ehrenamtlichen Beauftragten für die Weißstorchbetreuung, gibt es in diesem Jahr einen historischen Höchststand von 167 Brutpaaren – ein Anstieg von 20 Paaren im Vergleich zum Rekordjahr 2023.

Diese positive Entwicklung ist besonders erfreulich, da vor nur einem Jahrzehnt nur ein Viertel dieser Anzahl gezählt wurde. Der Tiefpunkt der Bestandsaufnahme lag 1988 bei nur neun Brutpaaren.

Die beliebtesten Brutorte: Wunstorf, Neustadt, Garbsen

Wunstorf bleibt der Hotspot für Weißstörche, mit 44 Brutpaaren, gefolgt von Neustadt am Rübenberge mit 33 Paaren und Garbsen mit 14 Paaren. Fast die Hälfte der Nester befindet sich auf Mastnisthilfen, während rund 25 % der Störche in oder auf Bäumen brüten. Auch Dächer und Schornsteine sind beliebte Nistplätze, die jeweils etwa 13 % der Brutpaare anziehen.

Saison-Bilanz 2024: Erfolgreiche Brutsaison

Dr. Löhmer prognostiziert, dass am Ende der Brutsaison 139 der 167 Paare erfolgreich Nachwuchs großgezogen haben werden, mit insgesamt 347 Jungtieren. Besonders bemerkenswert: 46 Paare haben jeweils ein Junges, während zehn Paare vier und zwei Paare sogar fünf Junge aufgezogen haben. Mit einem Bruterfolg von 2,06 Jungen pro Paar übertrifft die Region den langjährigen Durchschnitt von 1,8 Jungen pro Paar.

Ursachen des Storch-Booms

Die Gründe für diesen Boom sind vielfältig. Dr. Löhmer führt insbesondere die Veränderungen im Zugverhalten der Westzieher an. Rund 70 % der Brutvögel überwintern mittlerweile nicht mehr in Westafrika, sondern in Spanien und zunehmend auch in Mitteleuropa. Diese Anpassung hat zu einer Verringerung der Verluste während der Migration und im Winterquartier geführt, was sich positiv auf die Rückkehr der Störche in ihre Brutgebiete auswirkt.

Jungstörche auf dem Weg zur Selbstständigkeit

Die ersten Jungstörche sind bereits vor vier Wochen flügge geworden und haben ihre Familien verlassen, um sich anderen Artgenossen anzuschließen. Bis Ende Juli werden voraussichtlich alle Jungstörche ausgeflogen sein.

Die beeindruckende Bilanz der Weißstörche in der Region Hannover zeigt nicht nur den Erfolg der Naturschutzmaßnahmen, sondern auch das wachsende Interesse der Bevölkerung an diesen majestätischen Vögeln. Die Zukunft der Weißstörche in Hannover sieht vielversprechend aus!

GCN/aw