Schätze auf dem Dachboden

„Für das Archiv ein sehr schöner und wertvoller Bestand.“, freut sich Stadtarchivarin Rosa Scholl mit (r.) Monika Probst und dem Leihgeber (l.) Oscar von Wedekind bei der Übergabe. (Foto: GCN/su)

Familie Wedekind übergibt dem Stadtarchiv Dokumente aus dem 19. Jahrhundert

Garbsen – Kaum eine der heute ansässigen Familien leben schon solange in Horst wie die Familie Wedekind, deren Stammbaum auf das 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.

Daher freut sich das Stadtarchiv Garbsen besonders über die Schätze, welche Oscar von Wedekind (geb. 1949) auf seinem Dachboden gefunden hat.

Oscar von Wedekind, der mitten in Renovierungsarbeiten steckt, kann gar nicht genau sagen, was er alles für Dokumente an das Archiv abgibt. Als er die Ordner durchblätterte, war ihm nur schnell klar, dass es sich um eine wertvolle Sammlung über die Geschichte von Horst handelt.

Für ihn war es daher selbstverständlich, dass er alles was Horst und die Gemeinschaft betrifft, als Dauerleihgabe dem Stadtarchiv überlässt.

Stadtarchivarin Rose Scholl hatte auch noch keine Gelegenheit genauer in die Materialien hineinzuschauen. Für sie war es vor allem erst einmal wichtig die Berichte aus den Glaslichtfolien und den Leitz-Ordnern zu befreien, in die Carlo von Wedekind (1923-2015), der Vater von Oscar von Wedekind, sie zuvor verwahrt hatte. –  Da dies für eine dauerhafte Aufbewahrung nicht geeignet gewesen wäre.

Ein Dokument aus der Sammlung (Foto: GCN/su)

Trotzdem kann die erfahrene Archivarin schnell erkennen, dass es sich vor allem um Briefe und Entwürfe von Briefen handelt. Einer unter ihnen ist unter anderem an das „königlich großbritannisch hannoversche Obersteuerkollegium zu Hannover“ (heute: Finanzamt) adressiert.

Auch Privatbriefe scheinen unter der Sammlung zu sein. Überwiegend handelt es sich um Korrespondenzen des Anwalts der Familie Wedekind und anderen Autoren, wie auch den Vorfahren der Wedekinds selbst.

Im Allgemeinen ist erkennbar, dass sich die Fundstücke aus dem frühen 19. Jahrhundert (um 1825-1840) thematisch mit den Torf Moor Prozessen auseinandersetzten. Dies sei auch ein klares Indiz dafür, dass die Dokumente aus der Zeit vor der Gemeinheitsteilung stammen.

Das Stadtarchiv steht nun vor der Aufgabe den Bestand zu einer thematischen Zusammenfassung auszuarbeiten.

Wo die Dokumente gelagert worden sind, bevor sie  von Carlo von Wedekind gefunden wurden, ist unbekannt. Das Papier besteht aus Leinenabfällen und wurde wahrscheinlich trocken, vor Sporen, Sonne und Schädlingen geschützt, aufbewahrt. Dadurch befindet sich der Bestand in einem guten Zustand.

Durch die Unterschriften von Monika Probst (Schul- und Sozialdezernentin) und dem Leihgeber Oscar von Wedekind wird die Übergabe beendet. (Foto: GCN/su)

Oscar von Wedekind ist bereits auf weitere Schätze gestoßen, von denen er natürlich Teile an das Archiv, wenn auch nur zur Leihe, übergeben wird.

Unter den Schätzen ist auch eine Adelsurkunde aus dem Jahr 1915, welche im einen Koffer aufbewahrt wurde. Diese wird jedoch einen festen Platz im Familienarchiv bekommen.

GCN/su