So lief der Info-Abend bezüglich Flüchtlingsunterkunft im ehem. Praktiker-Markt

Infoabend im Forum der IGS Garbsen/GCN

Garbsen – Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Praktiker-Markt in Garbsen.  Etwa 70 Menschen aus Garbsen, incl. Bürgermeister, Ratspolitiker/innen und Stadtmitarbeiter/innen haben an dem Infoabend zur neuen Kurzzeitunterkunft für Geflüchtete im ehemaligen Praktiker-Markt teilgenommen. Der Infoabend fand am Dienstag,18.04.23 um 18:30 Uhr im Forum der IGS statt.

Ab dem 1. Mai sollen hier Schritt für Schritt bis zu 500 Menschen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, der Türkei und dem Iran und Irak aufgenommen werden. (Wir berichteten). Angefangen von ca 50 Menschen, die bereits Anfang Mai ankommen werden, wird sich die Aufnahme nach und nach steigern.

LAB schließt Vertrag mit Eigentümer vorerst für 2 Jahre

Die LAB hat mit dem Eigentümer des ehemaligen Baumarktes vorerst einen Vertrag über 2 Jahre abgeschlossen. Die Landesaufnahmebehörde (LAB) hatte zu dem Infoabend eingeladen. Die LAB organisiert die Unterkunft, in der Geflüchtete vier bis acht Wochen aufgenommen werden, bis sie auf Einrichtungen in der Region Hannover oder in ganz Niedersachsen verteilt werden. Wenn diese dann weitervermittelt wurden, können neue Menschen aufgenommen werden. Überwiegend hatten die Besucher/innen Verständnis für die Geflüchteten und auch für die Maßnahme der LAB, in Garbsen diese Unterkunft einzurichten. Ein Besucher meldete sich zu Wort und sagte: „Wir können doch alle froh sein, dass wir nicht in so einer furchtbaren Lage sind, unser Land verlassen müssen, ohne zu wissen was die Zukunft bringt.“

(von links) Gabriele Allgeier vom DRK, Hannah Hintze und Klaus Dierker von der Landesaufnahmebehörde, Polizeichefin Ilka Kreye und Bürgermeister Provenzano/GCN

Als eine ältere Dame ihre Vorbehalte gegen „muslimische Männer, die uns (in diesem Fall Frauen) nicht respektieren“ äußerte, platzte der Landtagsabgeordneten Djenabou Diallo-Hartmann (GRÜNE) buchstäblich der Kragen. „Wir wollen in unserer Stadt keine Pauschalisierungen, solche Äußerungen sind respektlos, das tut mir persönlich weh“, sagte die Grünen-Politikerin energisch.

Betreiber ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK)

Gabriele Allgeier vom DRK erzählte vom allgemeinen Ablauf und von der Einrichtung der Unterkunft. Die Halle wird in Parzellen eingeteilt, in denen Etagenbetten stehen werden. Im Erdgeschoss werden Familien und alleinreisende Frauen untergebracht, im Obergeschoss vorwiegend Männer. In der Unterkunft oder davor sollen auch Tischtennisplatten und ein Kickertisch aufgebaut werden. Es gibt auch eine Quarantäne-Station. Das DRK hat bereits viele Erfahrungen mit der Organisation von Flüchtlingsunterkünften. Natürlich gibt es auch rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst.

Hier werden ab 1. Mai bis zu 500 Geflüchtete eine Unterkunft finden/GCN

Polizeichefin der Polizeidirektion Garbsen, Ilka Kreye beruhigte Bürger/innen bezüglich Ängste wegen evtl. Kriminalität

Kreye gab an, dass die Polizei in Garbsen in enger Abstimmung mit dem Sicherheitsdienst der Kurzzeitunterkunft stehen werde, und dass Kontaktbeamte in das Projekt integriert werden sollen. „Wir werden eng mit dem Betreiber (DRK) und der LAB zusammenarbeiten und für einen laufenden Austausch sorgen“, so Kreye. Sicher wird es in der Unterkunft – wie woanders auch – zu Auseinandersetzungen unter den Bewohnern kommen, aber das sei sicher überschaubar und für die Polizei gut zu regeln.

Bürgermeister erklärte Details über die Aufnahmequote und die Entlastung der Stadtmitarbeiter/innen

Bürgermeister Claudio Provenzano wies auf die Entlastung für die Mitarbeiter/innen der Stadt Garbsen hin, die durch die neue Einrichtung entsteht. Da die 500 Menschen, die nun Schritt für Schritt nach Garbsen kommen, auf die Verteilquote der Stadt angerechnet werden, gibt es perspektivisch Hoffnung darauf, dass weniger Zuweisungen von Geflüchteten erfolgen und ggf. die Rudolf-Harbig-Halle in naher Zukunft wieder freigegeben werden kann.

GCN/bs