Garbsen – Sommertreff in Horst – Besuch von Familienforschern und Wappenkundlern. Der StadtArchivVerein Garbsen war dabei.
Vor kurzem war Garbsen das Ziel für Mitglieder des Nieders. Landesvereins für Familienkunde. Dessen Vorstand hatte gemeinsam mit dem Heraldischer Verein »Zum Kleeblatt« zum Sommertreff in den Stadtteil Horst eingeladen.
Nach einer Besichtigung des Stadtarchivs in der Lehmstraße, zu der sich Archivleiter Sören Lindner spontan zur Verfügung gestellt hatte, begrüßte der Hildesheimer Hans-Peter Dege vom „Kleeblatt“ die etwa 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zu denen sich mehrere Mitglieder des StadtArchivVereins gesellt hatten.
Die Gruppe begab sich dann zum Horster Friedhof. Norbert Görth vom StadtArchivVerein Garbsen hatte angeboten, dort zu einigen interessanten Grabstätten zu führen. Auf dem seit dem 1.1.1900 existierenden Friedhof befinden sich einige imposante Grabdenkmäler, geschmückt mit diversen Wappen in Stein, zu denen er in kurzweiliger Form etwas über die dort begrabenen Persönlichkeiten vortrug.
So erfuhren die angereisten Familienforscher und Wappenkundler zum Beispiel etwas über den früheren Neustädter Amtsgerichtsrat Maximilian le Juge. Le Juge war Nachfahre hugenottischer Flüchtlinge. Sein beruflicher Werdegang als Jurist hatte ihn von seiner Heimat Ostpreußen 1886 nach Neustadt geführt. 1896 heiratete er Alwine Wedekind, die letzte Hofbesitzerin des „Wedekindshofes“, blieb mit ihr aber in Neustadt wohnen. Später fanden beide ihre letzte Ruhe in Horst, wo 1903 schon Alwines Bruder Erich ein prächtiges Grabdenkmal bekommen hatte, heute das älteste auf dem Friedhof.
Die Steinwappen der Familien le Juge und Wedekind fanden das Interesse der Gruppe, wie auch die anderen wappengeschmückten Grabplatten, zu denen es anschließend ging. Görth gab dabei von seinem Wissen preis, welches er bei diversen lokalgeschichtlichen Arbeiten erworben hatte. So manchem wurde dabei erst bewusst, welche Persönlichkeiten aus großen deutschen Geschlechtern in dem kleinen Dorf Horst begraben sind.
Danach führte ein kurzer Fußweg in die Frielinger Straße zum „Wedekindshof“. Der Horster Einwohner Fritz Fanisch ist dort bis zur Verrentung viele Jahre als Verwalter tätig gewesen und führte um das kürzlich komplett restaurierte Fachwerkhaus des jahrhundertealten Gutshofes. Er und seine Frau Helga fühlen sich bis heute eng mit dem „Betrieb“ verbunden und hatten in Abwesenheit der Besitzerfamilie die Gäste willkommen geheißen.
Von dort holte Constanze Buch von „Homeyers Hof“ gegenüber die Gruppe ab – auf einem Tablett balancierend mit einem Begrüßungscocktail für alle. Dort fand der Sommertreff seinen Abschluss mit einem guten Essen und anschließendem „Ahnenplausch“.
GCN/bs