Stadt Garbsen nimmt Stellung zum Thema Krankenstand in der Stadtverwaltung

Stadt Garbsen nimmt Stellung zum Artikel wegen Krankenstand/GCN

Garbsen- Am 6. November haben wir über den Krankenstand der Stadtverwaltung aufgrund detaillierter Informationen einer diesbezüglichen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN bei der Stadt Garbsen, berichtet. Hier geht es zum Artikel 

Nun nimmt die Stadt Garbsen zu diesem Artikel wie folgt Stellung: Die Pressemeldung im Original-Text:

Ein Artikel auf dem Onlineportal Garbsen-City-News vom 6. November hat insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung für Irritationen gesorgt. Unter der Überschrift „Verzögern sich Großprojekte wie Badepark und IGS am Krankenstand der Stadtverwaltung?“ werden sachliche Zusammenhänge verzerrt und Äußerungen der Verwaltungsspitze seitens der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen falsch dargestellt.

Tendenziös wird behauptet, die Verwaltung wolle zur Senkung des Krankenstands die Kündigung kranker Mitarbeiter in Erwägung ziehen. Diese offensichtlich politisch motivierte Behauptung ist aus der Luft gegriffen.

Richtig ist, dass Mitarbeiter mit besonders langfristigen Erkrankungen einen hohen Anteil an der Fehlzeitquote in der Stadtverwaltung haben. Und nur in diesen besonderen Fällen sollen personalrechtliche Maßnahmen geprüft werden. Dabei handelt es sich in erster Linie um beamtenrechtliche Verfahren zur Feststellung der Dienstunfähigkeit und der begrenzten Dienstfähigkeit nach § 43 NBG bei Erkrankungen von mehr als drei Monaten. Vor dem Hintergrund, dass die Dienstbezüge während der Erkrankung weiter gewährt werden, ist ein solches Verfahren allgemein nachvollziehbar und üblich.

Auch der seitens der Grünen „vermisste“ Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung gibt es im Rathaus seit vielen Jahren. Verschwiegen wird in dem Artikel die Tatsache, dass der Krankenstand seit 2015 rückläufig ist.

Hingegen wird weiterhin behauptet, dass die Fehlzeitenquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doppelt so hoch sei wie im Bundesdurchschnitt. Dieser Vergleich ist sachlich falsch. Bei der Interpretation der ermittelten Zahlen ist zu berücksichtigen, dass im Unterschied zu den von den Krankenkassen regelmäßig veröffentlichten Zahlen auch die Fehltage berücksichtigt werden, für die kein ärztliches Attest vorgelegt wird. Die von den Krankenkassen ermittelten Zahlen basieren ausschließlich auf Rückmeldungen der Ärzte und erfassen dementsprechend nur Krankmeldungen mit ärztlichem Attest.

Des Weiteren wird der Krankenstand maßgeblich vom Alter und der Altersstruktur der Beschäftigten beeinflusst. So zeigen die Erhebungen der Krankenkassen seit Längerem, dass mit zunehmendem Alter der Beschäftigten die Zahl der Krankentage steigt. Ältere Mitarbeiter werden zwar nicht öfter krank, aber für längere Zeitabschnitte. Kommunalverwaltungen haben im Vergleich zum privatwirtschaftlichen Bereich durchschnittlich ältere Beschäftigte. Bedingt durch Einstellungsstopps, die Nicht-Besetzung frei werdender Stellen und die Verringerung von Ausbildungskapazitäten, hat sich das Durchschnittsalter der Belegschaften im öffentlichen Dienst in den letzten Jahren deutlich erhöht.

Laut einer Umfrage des Deutschen Städtetages zum Krankenstand in den Mitgliedsstädten lag die Krankenstandquote 2017 mit leicht steigender Tendenz bei 6,96 Prozent. Die Quote der Stadt Garbsen für 2017 lag mit fallender Tendenz bei 8,37 Prozent, also über dem Durchschnitt anderer Stadtverwaltungen, aber ist keinesfalls doppelt so hoch.

Im Zusammenhang mit der Umfrage wurde das Durchschnittsalter der Bediensteten in Kommunalverwaltungen erhoben. Dieses liegt bei 46,40 Jahren. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten der Stadt Garbsen liegt mit 48,36 Jahren darüber. Es ist naheliegend, dass bei älteren Beschäftigten der krankheitsbedingte Ausfall höher ist als bei jüngeren Mitarbeitern. Insbesondere Langzeiterkrankungen nehmen dann überdurchschnittlich zu. Durch verstärkte Ausbildung sollen künftig im größeren Umfang Auszubildende übernommen werden, um die Altersquote zu senken. Dadurch, dass ein spürbarer Anteil von Beschäftigten in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen wird, wird ein weiteres Absinken des Durchschnittsalters erwartet.

GCN/Stadt Garbsen/bs