Stadt wehrt sich wegen Kitaplätze – Anzahl fehlender Plätze ist deutlich niedriger

Symbolbild

Garbsen – Derzeit fehlen in Garbsen 155 Krippen- und 171 Kindergartenplätze. Diese konkreten Zahlen ergeben sich aus den tatsächlich vorliegenden Anmeldungen. Die Zahl von rund 1000 fehlenden Plätzen, die in einer aktuellen Ratsanfrage der SPD-Fraktion genannt wird, ist unzutreffend. Zur schnellsmöglichen Senkung des Defizits an Plätzen, „bauen wir eine Kita nach der anderen“, sagt Bürgermeister Christian Grahl.

Die SPD Fraktion mit Bürgermeisterkandidat Claudio Provenzano haben bemängelt, dass  in Garbsen angeblich ca. 1000 Betreuungsplätze fehlen. In einer Pressemeldung der Stadt heisst es dazu:

Aufgrund der strengen Vorgaben des Kindertagesstättengesetzes, welches sehr genaue Anforderungen an die räumlichen Verhältnisse definiert, ist es dagegen nicht möglich, leer stehende Gebäude ohne größere Baumaßnahmen und damit entsprechender Vorlaufzeit für die Einrichtung einer Krippengruppe beziehungsweise einer Kindergartengruppe zu nutzen. Bereits auf vorherige Anregung eines Kita-Trägers prüft die Verwaltung derzeit die in der Ratsanfrage genannte Immobilien in Horst auf ihre Verfügbarkeit und Nutzbarkeit als Hort zur Betreuung von Grundschulkindern am Nachmittag.

Bereits kurzfristig werden Plätze in der Kita Murmelstein und im AWO-Familienzentrum Planetenring zur Verfügung stehen. Daneben wird die Kindertagespflege weiter ausgebaut. Hier bedarf es einer gewissen Vorlaufzeit, um geeignete Kräfte zu gewinnen und zu qualifizieren.

„Die Stadt hat in den vergangenen Jahren mit größtem Nachdruck alles dafür getan, um neue Betreuungsplätze im Krippen- und Kindergartenbereich zu schaffen“, sagt Bürgermeister Grahl. Zuletzt wurde im vergangenen Sommer die Kita Campus mit zwei Krippengruppen (30 Plätze) und drei Kindergartengruppen (68 Plätze) in Betrieb genommen. „Noch in diesem Sommer geht der Neubau der Kita Murmelstein mit vier Kindergartengruppen (100 Plätze) und zwei Krippengruppen (30 Plätze) an den Start“, sagt Grahl. Aktuell in der Ausbauplanung ist die Einrichtung einer zusätzlichen Krippengruppe (15 Plätze) im AWO-Familienzentrum Planetenring, dort sollen zeitgleich weitere 35 Kindergartenplätze geschaffen werden. Ebenfalls noch in diesem Jahr beginnt der Neubau der Kita Steinwartskamp in Horst mit zwei Krippengruppen (30 Plätze) und zwei Kindergartengruppen (50 Plätze). Bereits beschlossen ist die Erweiterung der Evangelisch-lutherischen Kindertagesstätte in Schloß Ricklingen (2023) um eine Krippengruppe (15 Plätze) sowie der Anbau einer Krippengruppe an der kirchlichen Kindertagesstätte in Osterwald (15 Plätze). „Damit werden von 2020 bis 2024 neun Krippengruppen und zehneinhalb Kindergartengruppen neu gebaut – das sind insgesamt 388 Plätze für unseren Nachwuchs. Finanziell und in der baulichen Umsetzung ist das ein enormer Kraftakt, bei dem Politik und Verwaltung in Garbsen gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagt der Bürgermeister.

Auch in den Folgejahren wird der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote konsequent fortgesetzt: Im neuen Wohnquartier an den Eichen ist der Bau einer fünfgruppigen Kindertagessstätte mit zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen (insgesamt 105 Plätze) vorgesehen. Für das Neubaugebiet im Hespe in Berenbostel ist ein Grundstück für eine Kindertagesstätte reserviert, hier sollen weitere acht Krippen- beziehungsweise Kindergartengruppen (insgesamt bis zu 170 Plätze) geschaffen werden. Zudem hat der Evangelisch-lutherische Stadtkirchenverband Interesse bekundet, sein Betreuungsangebot an den Standorten in Havelse und in Horst weiter auszubauen.

Für die Eltern, deren Kinder aktuell keinen Platz bekommen haben oder nur in einer Einrichtung, die nicht im selben Stadtteil liegt, ist die Betreuungssituation zur Zeit unbefriedigend. Der Geburtsjahrgang 2016/2017 ist besonders kinderreich. Der Jahrgang hat 63 Kinder mehr als gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen sieben Jahre. „Zudem machen, vermutlich aufgrund der Pandemie-Situation, überdurchschnittlich viele Eltern von der Möglichkeit Gebrauch, ihr Kind noch ein Jahr vom Schulbesuch zurückzustellen. Durch diese beiden nicht planbaren Entwicklungen fehlen gegenüber einem Jahr mit normaler Nachfragesituation knapp sechs Kindergartengruppen“, sagt der Bürgermeister und fügt hinzu: „Das auszugleichen ist möglich, dauert nun aber seine Zeit. Schon bald stehen viele neue Krippen- und Kindergartenplätze verteilt im Garbsener Stadtgebiet zur Verfügung.“

GCN/bs