Garbsen – Auf Initiative von Bürgermeister Christian Grahl haben sich am Freitagmorgen die Garbsener Initiativen im Rathaus getroffen, die sich gegen die vom Netzbetreiber Tennet geplante Südlink-Trassenführung durch das Garbsener Stadtgebiet aussprechen.
„Nachdem Tennet seine Pläne nun überraschenderweise geändert hat und nun die Westroute favorisiert, mussten wir schnell reagieren und überlegen, wie wir uns nun aufstellen“, sagt Grahl. Schnell seien sich die Gesprächsteilnehmer einig geworden, eine Steuerungsgruppe zu gründen.
Diese wird sich nicht nur regelmäßig austauschen und treffen, sondern vor allem die Argumente neu aufbereiten und bündeln sowie zusätzliche Kräfte aktivieren. „Als wichtigste Botschaft nehme ich von dem Treffen mit, dass wir alle zusammenstehen“, sagt Grahl.
Das nächste Treffen der Steuerungsgruppe erfolgt am 22. März im Rathaus. Die Initiativen rechnen mit Nachteilen für Landwirte und Grundstückseigentümer sowie einer sinkenden Lebensqualität.
Insbesondere die Landwirte befürchten den Verlust ihrer landwirtschaftlichen Flächen, deren gesamte Infrastruktur durch diagonale Zerschneidungen zerstört werden könnte. „Betroffen sind auch mehrere Wohnbauflächen, die in der Planung sind“, sagt Grahl. Bis Ende März wird Tennet alle Unterlagen für seinen Trassenvorschlag bei der Bundesnetzagentur einreichen.
Diese wird dann einen zweimonatigen Zeitraum zur Stellungnahme einräumen. Nach der Sommerpause soll es Erörterungstermine in den Kommunen geben, die Bedenken eingebracht haben.
Für alle am Thema Interessierten: Am 29. Mai bietet Tennet eine Informationsveranstaltung in Garbsen an, in der es um die favorisierte Route des Netzbetreibers gehen wird. Veranstaltungsort und Uhrzeit werden noch bekanntgegeben.
Hier noch eine aktuelle Stellungnahme der Grünen Garbsen, die uns heute Vormittag zugesendet wurde. “Wir von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN fordern schon seit jeher den Ausbau der alternativen nicht fossil basierten Energieerzeugung und damit einhergehend auch den Transport zum Verbraucher. Saubere und sichere Energie, nachhaltig produziert, muss umweltverträglich zu allen Verbrauchern gebracht werden. Bevorzugen würden wir allerdings eine Energieerzeugung die in kommunalen oder regionalen Verbünden erbracht wird.
Dennoch verschließen wir uns nicht gegenüber den Realitäten. Insofern ist zur neuen Trassenführung für Suedlink zu sagen:
Sofern gesichert ist, dass keine Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt von den Verlegungsorten der Stromadern ausgehen, ferner die Bestimmung zum Natur- und Landschaftsschutz vollumfänglich eingehalten werden und die Neztbetreiber sich verpflichten Stromnetze künftig intelligenter zu machen, in der Art, dass lokale Energieerzeugungsverbünde leichter und automatisch einspeisen können wenn nötig, dann wollen wir den Transport von Grüner Energie unterstützen.
Allerding muß Tennet im Projekt Suedlink die betroffenen Menschen mitnehmen, d.h. ein Umgang auf Augenhöhe um die Bedenken und Sorgen zu verstehen und einen mehrheitlich gefundenen Kompromiß mittragen zu können.”
GCN/su