Garbsen – Unsichere Zukunft – Familie W. aus Havelse muss nach 20 Jahren ihr Zuhause verlassen. In einem Leserbrief beschreibt die Familie ihre (aussichtslose?) Situation.
Im beschaulichen Stadtteil der Stadt Garbsen – in Havelse – steht Familie W. vor einer großen Herausforderung: Nach über zwei Jahrzehnten müssen Familienvater Sascha (48), Ehefrau Tanja (45) und Tochter Vivian (19) ihr gemietetes Heim in Havelse verlassen. Der Vermieter beansprucht das Haus, in dem sie zur Zeit noch leben, nun selbst und hat Eigenbedarf angemeldet, somit das Mietverhältnis gekündigt – ein Schlag für die Dreiköpfige Familie.
Sascha W., der das Haus über die Jahre weit über die übliche Instandhaltung hinaus renoviert und den Garten liebevoll gestaltet und gepflegt hat, erzählt: “Zu einem schlechteren Zeitpunkt hätte es uns nicht treffen können. Die Mietsituation in Garbsen ist so schlecht wie noch nie.”Die Suche nach einer neuen Bleibe gestaltet sich als äußerst schwierig. Seit Wochen schauen wir im Internet und überall, wo man Mietobjekte finden kann. Wir bewerben uns für diverse Häuser und Wohnungen in Garbsen, sofern überhaupt welche verfügbar sind, die zu uns passen würden und bezahlbar sind”.
Die Familie hat sich bereits mit dem Gedanken abgefunden, dass es vielleicht kein Haus mehr wird. Eine schöne Wohnung mit Terrasse wäre eine Alternative, aber auch diese Hoffnung scheint in der angespannten Marktlage wenig realistisch. “Ich habe mich auf diverse Häuser oder Wohnungen beworben, aber entweder erhalte ich gar keine Antwort oder werde auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Es ist wirklich frustrierend”, fügt Sascha hinzu. Bei vielen Bewerbungen kommt überhaupt keine Reaktion. Andere wollen erst alle Bewerber erfassen und sich ggf. später melden. Passiert ist bis heute nichts. Eine Bewerbung für eine schöne Wohnung, z.B. am Bosse-See in Garbsen-Mitte hat Sascha gar nicht in Erwägung gezogen, über 2000 Euro Miete in der Lage ist keine Überlegung wert.
Trotz der Herausforderungen möchte die Familie am liebsten in Havelse bleiben, erkennen jedoch, dass dies fast einem Lottogewinn gleichen würde. Daher sind sie natürlich bereit, auch auf andere Ortsteile von Garbsen oder sogar Seelze auszuweichen. Wichtig ist ihnen vor allem eine Terrasse, auf der sie im Sommer sitzen und grillen können.
Sascha, der handwerklich sehr geschickt ist, scheut sich nicht vor Renovierungen. Doch die hohen Mieten, die teilweise über 2000 Euro für Einfamilienhäuser betragen, sind für die Familie nicht tragbar. “Hinter jeder einigermaßen großen Wohnung oder gar einem Häuschen stehen teilweise über 100 Bewerber. Ohne ‘Vitamin B’ schwinden die Chancen enorm”, erklärt er. Diese Situation macht den Dreien zusätzlich Angst, bis spätestens Ende des Jahres müssen sie ein neues Zuhause gefunden haben. Ein Kauf kommt für die Familie nicht in Frage “Dazu ist es jetzt in unserem Alter einfach zu spät”, sagt Sascha.
Die Familie bleibt dennoch optimistisch und sucht weiter, schreibt E-Mails und hofft, dass sich bald eine Möglichkeit ergibt, wenigstens ein Objekt in Augenschein nehmen zu können. Falls Sie Wohnraum in Garbsen oder Umgebung vermieten möchten und der Familie W. helfen können, melden Sie sich bitte per E-Mail in unserer Redaktion: [email protected].
Familie W.’s Geschichte ist ein Spiegelbild vieler Familien in der Region, die in der aktuellen Wohnkrise um Stabilität kämpfen oder gern umziehen möchten oder sogar müssen.
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GCN/bs